Filmkritik von Marlene Kraft: Rikscha Girl
Rikscha Girl
Bangladesh/USA 2021
Empfohlen ab 8. Klasse
Vorstellungen:
15.10.2025; 17.00 Uhr
Filmkritik von Marlene Kraft, 10 Jahre
Paulus-Praetorius-Gymnasium
Musstet ihr euch schon einmal verändern? So, dass ihr euch selber im Spiegel nicht mehr erkannt habt? Und so, dass ihr euch selber ganz fremd vorgekommen seid? Und das alles vielleicht auch nur, weil ihr jemandem helfen wolltet und nur weil es um jemanden ging, der euch sehr wichtig war? Vielleicht eurer Mama, eurer Oma oder eurem Papa?
Bei Naima war es der Papa, dem sie helfen wollte. Und damit sind wir auch schon bei der Hauptperson von dem Film „Rikscha Girl“ angelangt. Naima lebt zusammen mit ihrer Familie, die aus ihrer Oma, ihrem Papa, ihrer Mama, ihrer jüngeren Schwester und ihr besteht, in einem Armenviertel in Bangladesch. Unerwartet wird ihr Vater krank und bricht eines Tages an seiner Rikscha zusammen. Zum Glück ist Naima gerade in der Nähe und bringt ihn schnell nach Hause. Als sie beim Arzt waren, stellte sich heraus, dass ihr Vater sein Leben lang Medikamente brauchen wird. Diese Medikamente sind teuer. Da Naimas Mutter das nicht alles alleine bezahlen kann, trifft Naima eine Entscheidung. Sie wird in die nächste große Stadt fahren und dort eine Arbeit suchen. Sie bekommt tatsächlich eine Arbeit: als Hausmädchen. Doch das ist nichts für sie und sie haut ab. Eine Zeitlang ist sie dort eines von hunderten Straßenkindern in der Stadt und verdient sich ihr Essen und ihr Geld damit, auf Demonstrationen mitzuwirken. Eines Tages kommt sie an einer Rikschahalle vorbei und trifft den Entschluss: sie wird Rikscha-Fahrerin. Sie meldet sich zwar an, aber da sie ein Mädchen ist, wird ihre Anfrage abgelehnt. Naima sieht nur eine einzige Möglichkeit, sie muss ein Junge werden. Sie schneidet sich die Haare ab und klaut sich Männerkleidung von den Wäscheleinen in der Stadt. Mit ihrer neuen Erscheinung als Junge bekommt sie auch eine Rikscha, mit der sie fahren darf und endlich Geld verdient. Sie fängt auch an, ihre Rikscha zu bemalen und bekommt dafür sehr viele Komplimente. Doch dann passiert etwas, was dazu führt, dass sie ihre Rikscha verliert und weggeschickt wird. Glücklicherweise trifft sie auf eine alte Frau, die sie bei sich aufnimmt und ihr etwas zu Essen gibt. Ihre große Leidenschaft und ihr Talent, gut malen zu können, helfen ihr am Ende, zu viel Geld zu kommen - wie sie das macht, erfahrt ihr, wenn ihr den ganzen Film schaut.
Gut gefallen haben mir die Malereien und Zeichnungen von Naima. Die Bilder, die Naima malt, sind bunt und fröhlich; die Stadt, in der sie lebt, ist trostlos und grau. Es ist ein spannender Film, der zugleich auch traurig ist. Spannend- da es so viele Probleme gibt, die Naima hat: der kranke Vater, die Rikscha und kein Geld. Traurig – ihr Leben wirkt traurig und einsam. Die Schauspielerin hat mir gut gefallen, ich konnte mich gut in Naima hineinversetzen und konnte mir gut vorstellen, wie es ihr ging. Die Filmmusik klingt asiatisch und ist gut komponiert, mir gefällt sie sehr gut