28.07.2025
Naturpark-Schule, Streicherklassen, HERTHA-Partnerschule
Pressemitteilung 267/2025 der Stadt Bernau
Hohes Lernniveau und attraktive Angebote an der Grundschule Schönow
Über mangelnde Schülerzahlen kann sich die Grundschule Schönow nicht beklagen. Dass sie bis an den Rand ausgelastet ist, liegt nicht nur am Zuzug von Familien nach Schönow und dem Status der Schule als erste Naturpark-Schule des Barnims, sondern auch an dem guten Ruf, den die Bildungseinrichtung genießt.
Dieser speist sich aus dem umsichtigen Führungsteam der Schule – bestehend aus Astrid Huwe als Rektorin und Elke Hellwig als Konrektorin sowie einem engagierten Lehrerinnen-Kollegium. „Wir sind hier tatsächlich komplett weiblich", sagt Schulleiterin Astrid Huwe. Mit dem nächsten Atemzug ergänzt sie erfreut: „Ab September bekommen meine 32 Lehrerinnen männliche Unterstützung."
Klasse Team
Dass Astrid Huwe Teamarbeit sehr wichtig ist, erahnt man bereits beim Betreten ihres Büros. Gut sichtbar neben ihrem Schreibtisch hängt eingerahmt der Spruch: „Ich bin stolze Chefin eines ungeheuer fantastischen Teams."
Normalerweise gehört die Rubrik Porträt des #Bernauers einer einzelnen Person. Die Schulleiterin weigerte sich standhaft, ein Einzelinterview zu führen. „Nicht ohne meine Konrektorin!" lautete die klare Ansage für das Interview.
Auch für ihr freundliches Sekretariat bestehend aus Frau Hessel und Frau Ludwig, den umsichtigen Hausmeister Herrn Müller und die fleißigen Küchenfrauen findet Astrid Huwe lobende Worte.
Die beiden Grundschullehrerinnen Astrid Huwe und Elke Hellwig arbeiten seit mehr als 20 Jahren gemeinsam an der Grundschule Schönow. Beide haben nie auf eine Leitungsposition hingearbeitet. Nach dem überraschenden Tod des Rektors Jörg Stutzke im Januar 2021 rückte Astrid Huwe als seine Konrektorin gezwungenermaßen nach.
„Ich hatte die Position gerade frisch übernommen und keine Ambitionen auf den Posten der Rektorin", gesteht Astrid Huwe. Mit sanftem Druck und der Not gehorchend übernahm sie den „Job" dann doch und füllt ihn seither engagiert und selbstbewusst aus, wie die Kolleginnen und Eltern der Berlinerin bescheinigen, die täglich aus der Hauptstadt an ihren Arbeitsplatz pendelt. „Ich liebe meine Arbeit in Schönow und schätze es sehr, in diesem angenehmen Umfeld mit einem ausgewogenen sozialen Gefüge tätig sein zu dürfen", so die geborene Berlinerin.
Mit Elke Hellwig hat Astrid Huwe eine Konrektorin - erst kommissarisch, seit Februar 2024 fest - an ihrer Seite, mit der sie die Grundschule Schönow sicher durch alle Fahrwasser manövriert. Elke Hellwig hat alle Zahlen, Daten und Fakten abrufbereit im Kopf: 602 Schüler lernen von 32 Lehrerinnen nicht nur das ABC und das Rechnen, sie weiß auch, wann welche Klasse an welchem Projekt teilnimmt und vieles mehr.
Außerdem kümmert sie sich allmorgendlich ab 6.30 Uhr um den Vertretungsplan. Mit einer Ausfallquote von ca. 1 Prozent liegt die Schule dank ihrer umsichtigen Planung unter dem Brandenburger Durchschnitt.
Die Grundschule Schönow ist eine leistungsorientierte Schule, in der die Kinder in jahrgangsgetrennten Klassen differenziert unterrichtet werden. „Die Mädchen und Jungen berichten uns, dass sie auf den weiterführenden Schulen gut zurechtkommen, weil sie hier ein solides Wissen und Können und so manche Kenntnisse und Erkenntnisse über den normalen Schulstoff hinaus erwerben konnten", freut sich Astrid Huwe über das Feedback, das sie von den „Ehemaligen" bekommt.
Die Streicherklassen
Mit gut ausgestatteten Klassen- und Fachunterrichtsräumen für die naturwissenschaftlichen Fächer, für den Umgang mit Computern, für Kunst und Musik sowie einer modernen Dreifelder-Sporthalle verfügt die Grundschule über gute räumliche Voraussetzungen. Der Musik-Fachraum bietet sogar einen Vorbereitungsraum, in dem die Instrumente für die zwei Streicherklassen der Klassenstufe 4 und 5 aufbewahrt werden.
Unterstützt von der Musikschule Barnim und finanziert von der Stadt Bernau stehen der Grundschule Schönow all die Dinge und Kapazitäten zur Verfügung, die notwendig sind, um im Rahmen des Unterrichts Geigen, Bratschen, Celli und Kontrabässen gekonnt Töne zu entlocken. Dienstags in der 2. bis 4. Stunde und donnerstags in der 5. bis 7. Stunde wird geprobt. Und natürlich präsentieren die jungen Musiker das Erlernte auch regelmäßig bei Schulkonzerten.
„Unsere beiden Streicherklassen, die es seit dem Schuljahr 2021/22 gibt, sind ein weiteres Highlight unserer Schule", berichtet Astrid Huwe. Viele Eltern der dritten Klassen hoffen, dass die Klasse ihres Kindes als Streicherklasse ausgewählt wird.
Erste Naturpark-Schule des Barnims
Neben Kunst und Musik, die an der Dorfstraße 37B in Schönow großgeschrieben werden, werden auch andere Felder nicht vernachlässigt. So kann die Grundschule ein Zertifikat als „Erste Naturpark-Schule des Barnims" vorweisen. Diesen Titel darf die Bildungseinrichtung seit Anfang des Jahres führen.
Die Schule musste dem Verband Deutscher Naturparke e.V. nachweisen, dass sie den Kindern regelmäßige Bildungsangebote im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung unterbreitet und Aktivitäten stattfinden, die das Umweltbewusstsein fördern und dem Naturschutz dienen.
„Wander- und Projekttage mit Naturaspekten zu den Themen Wald, Wasser, Wind, Klima, Ausflüge zu den Moorwiesen, zum Baumwipfelpfad, zum Barnim-Panorama als Naturparkzentrum und Agrarmuseum gehören bei uns ganz selbstverständlich dazu. Darüber hinaus kooperieren wir seit mehreren Jahren mit dem Schönower-Heide-Verein e.V. unter dem Titel ‚Natur macht Schule", erzählt Astrid Huwe. Die Nähe zur 553 Hektar großen Heidelandschaft schafft eine besondere Verbindung der Schule zur Natur, die durch den Heide-Verein intensiv unterstützt wird.
„Die Schüler und Eltern der Schule sind beim traditionellen Frühjahrsputz in der Schönower Heide sowie bei den regelmäßigen Entbuschungsaktionen nicht mehr wegzudenken. Und wenn es an das Sammeln von Kastanien und Eicheln geht, die zum Füttern der Wildtiere im Winter verwendet werden, laufen die Mädchen und Jungen zur Hochform auf", berichtet Beate Kerkhofer, 1. Vorsitzende des Schönower-Heide-Vereins. Im vergangenen Jahr kam so fast eine Tonne der Waldfrüchte zusammen.
Das jüngste Gemeinschaftsprojekt des Schönower-Heide-Vereins und der Grundschule bezieht sich auf den Wiedehopf, einen imposanten Vogel mit einer orange-braunen Federhaube. Für diesen gefährdeten Vogel tauschen die Mädchen und Jungen gern mal den Füller gegen den Akkuschrauber, das Schleifpapier und die Öltücher ein, um Nistkästen zu bauen.
Einige der Kästen hat der Heide-Verein mit Kameras ausgestattet, damit die Kinder auf einem Monitor im Foyer der Schule das Brutverhalten und die ersten Flugversuche der Vögel live beobachten und auf diese Weise tiefer in den Bereich der Tierbeobachtung und des Artenschutzes eintauchen können.
Leuchtender Auftakt für Funkeln im Dunkeln
„Die Stadt Bernau beteiligt sich seit vielen Jahre an der Aktion ‚Funkeln im Dunkeln' im Rahmen der landesweiten Tage der Sichtbarkeit des Netzwerks Verkehrssicherheit Brandenburg. Unsere Grundschule macht alljährlich den funkelnden Auftakt", erklärt Astrid Huwe. Ein wahres Lichtermeer bewegt sich dann in den frühen Morgenstunden auf die Schule zu.
Die Mädchen und Jungen setzen ihre Schulranzen, Fahrräder und Roller fantasievoll in Szene und schmücken sie mit zahlreichen blinkenden und reflektierenden Accessoires. Mit Stirnlampen, Rucksacküberziehern, Warnwesten, Lichterketten, Klicklichtern, lustigen Haarreifen, blinkenden Regenschirmen und anderem glitzernden Zubehör machen sie die Autofahrer auf sich aufmerksam.
Gemeinsam mit der Kreisverkehrswacht Barnim, der Revierpolizei, dem ADAC, dem städtische Ordnungsamt, der Freiwilligen Feuerwehr und weiteren Partnern wie Fielmann und der Schönower Fahrschule Marek Arndt gestaltet die Schule in der dunklen Jahreszeit für und mit allen Kindern einen ganzen Tag rund um die Thematik Sicherheit und Sichtbarkeit im Straßenverkehr.
Keine Ganztagsschule – trotzdem keine Langeweile am Nachmittag
„Wir sind keine Ganztagsschule. Deshalb ist uns eine gute Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit dem Hortleiter Stefan Schwarzer und dem Hortteam sowie ein vielfältiges und kostenfreies Angebot an Arbeitsgemeinschaften sehr wichtig", sagt die Schulleiterin. So können die Kinder am Nachmittag zwischen einer Zirkus-AG, Chor, Programmieren, 3D-Druck-AG, Karate und weiteren Sport-Angeboten, Näh-Kurs, Theater-AG, Schach, Spanisch-AG u.a. wählen.
Auch die Kooperationen mit dem Schönower-Heide-Verein, der nebenan befindlichen Kita „Schönower Heideknirpse" und mit HERTHA-Botschafter Manfred Kerkhofer sind tragfähige Fundamente, auf denen Jahr für Jahr aufgebaut wird und die das Lernen außerhalb des Schulkontextes bereichern und für unvergessliche Momente sorgen.
Seit 2010 ist die Grundschule Schönow Partnerschule des Fußballvereins im Rahmen des Projekts „HERTHA hautnah". Zu einem großen Highlight für die Mädchen und Jungen der 4. bis 6. Klassen gestaltet sich der jährlich stattfindende Wandertag zu HERTHA BSC: den Spielern beim Training zusehen, Selfies mit den Profis machen, sich Autogramme geben lassen – dies ist beeindruckend für die Kids. Ein weiterer Höhepunkt für rund 80 Kinder der Grundschule sind die Trainingseinheiten mit Trainern aus der Nachwuchsakademie von HERTHA BSC in der Sporthalle Schönow.
„Beim FFF, dem Familienfußballfest mit Spaßfaktor, können die Mädchen und Jungen das Gelernte anwenden", sagt Astrid Huwe. Das Fußball-Turnier wurde in diesem Jahr zum 11. Mal ausgetragen – organisiert vom Verein Rot-Weiß-Schönow und dem Förderverein der Grundschule.
Mitspielen dürfen alle, die dazu Lust und Laune haben. Es gelten aber folgende Bedingungen: Es müssen mindestens zwei weibliche Mitglieder in der Mannschaft vertreten sein, auch Omas zählen, und nur Grundschüler dürfen Tore schießen. Zehn Mannschaften hatten im Juni beim FFF gewetteifert mit so klangvollen Namen wie die Kämpferherzchen, die Feuerbälle, die Brennenden Hacken oder die Kampfschildkröten.
Auf die „Kappe" des Fördervereins der Schule gehen zahlreiche weitere Events, die das Schulleben bereichern und von den Kindern geradezu herbeigesehnt werden. Da gibt es den Taschenlampen-Leseabend in der Mensa für die 1. bis 4. Klassen mit Sylvia Pyrlik von der Buchhandlung „Schatzinsel", die Demokratie-Projekte für die 5. Klassen, die Hip-Hop Kurse und den fantastischen Lampionumzug, der in Schönow schon zu einer „Institution" geworden ist. Dies sind nur einige Veranstaltungen, die vom überaus aktiven Förderverein organisiert und finanziert werden.
„Es macht Spaß, an dieser gut funktionierenden Grundschule in diesem wertschätzenden Umfeld arbeiten zu dürfen", sind sich Rektorin Astrid Huwe und Konrektorin Elke Hellwig einig. Dennoch haben die beiden auch Wünsche für die Zukunft. Nach den aktuellen Kürzungen im Bildungsbereich im Land Brandenburg auf jeden Fall: Kleinere Klassenstärken und mehr Stunden für das Fördern von Kindern mit unterschiedlichen Lernvoraussetzungen stehen da ganz oben auf der Liste.