10.07.2025
Mehr Inklusion & Barrierefreiheit im Museum
Pressemitteilung 250/2025 der Stadt Bernau
Das Museum Bernau war die Tage Gastgeber für den Workshop „Inklusion & Barrierefreiheit" des Museumsverbandes Brandenburg. Verschiedene Museumsvertreter aus ganz Brandenburg tauschten sich aus zu den bestehenden Angeboten beziehungsweise Bedarfen. Kernstück war ein Selbsttest der Museumspädagogen, die sich mit speziellen Hilfen in beeinträchtigte Besuchende verwandelten.
Mit Blindenstock, Spezialbrillen und helfenden Kollegen an der Seite ertasteten die Museumsfachleute Wände historischer Bauten oder Museumsstücke und erschlossen sich die einzelnen Räume im Museum am Steintor. „Es geht nicht darum, das komplett barrierefreie Museum zu schaffen, das können sich die meisten Kommunen überhaupt nicht leisten. Vielmehr geht es darum, die museumspädagogischen Angebote so zu verändern, dass sie alle Altersgruppen und Nutzer ansprechen. Dazu gehört die direkte Ansprache, dazu gehören Beschriftungen in einfacher Sprache oder auch die Einbeziehung von Tastmöglichkeiten, um Menschen mit Seheinschränkungen Geschichte mit Hilfe des Tastsinnes zugänglich zu machen", erklärte Dr. Manuela Gander vom Museumsverband des Landes Brandenburg den Teilnehmenden.
Die verschiedenen Tipps und Anregungen nahm Bernaus Museumsleiterin sogleich auf ihre To-do-Liste. „Viele Anregungen können und werden wir Schritt für Schritt umsetzen. Natürlich sind die Bernauer Museen aufgrund ihrer historischen Gebäude alles andere als barrierefrei. Da wollen wir auch keine falschen Hoffnungen schüren. Aber es gibt viele Bereiche wie die Beschriftung der Ausstellungsobjekte, die Beleuchtung oder der Einsatz von Audioguides, um barriereärmer zu werden. Das Thema Barrierefreiheit liegt uns am Herzen und muss dringend angegangen werden", so Museumsleiterin Franziska Radom. Für sie und ihr Team stellte der Workshop einen thematischen Startschuss in Richtung barrierefreie Museumsarbeit dar. „Auch wenn wir unsere Häuser, die ja allesamt Denkmaler sind, nicht auf den Kopf stellen können, so können wir an vielen Stellen etwas ändern. Uns ist die Wichtigkeit des Themas bewusst, um keine Zielgruppe auszuschließen. Deshalb wollen wir noch dieses Jahr konkrete Projekte umsetzen. Die Tafeln werden wir verändern, um die Lesbarkeit zu erhöhen. Wir werden auch mit Kontrasten arbeiten und stärker Elemente zum Tasten und Fühlen in Führungen einbauen", so Franziska Radom.