Schmiede
Vom 13. Jahrhundert bis zur Ablösung der Fron-Dienste lebten der Lehnsherr und seine Verwalter sowie die Börnicker Bauern und Kossäten im äußeren Angerbereich. Kossäten waren Dorfbewohner, die einen Kotten (eine Kate) besaßen. Sie hatten nur geringen Landbesitz. Auf dem Anger befanden sich nur die Kirche, das Hirtenhaus, ein Backofen und die Schmiede.
Der Börnicker Schuhmacher Fritz Kossack hatte vor 1930 die alte Schmiede zum Wohnhaus umgebaut. Bis in die 1950er Jahre wurde der landwirtschaftliche Betrieb in Börnicke noch hauptsächlich mit Pferden durchgeführt. Diese mussten entsprechend beschlagen werden.
Später verlagerten sich die Schmiedearbeiten auf den Gutshof. Von der ehemaligen Schmiede sind heute nur noch die Mauerreste unter Efeu zu entdecken
Die Schmiede auf dem Gutshof war ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt. Schmiedemeister Gerhard Kühl, der bei jedem Wetter mit dem Fahrrad aus Löhme kam, bildete die Jugendlichen Gisbert Krumbeck, Gerd Opitz, Edwin Heldt und Josef Klemt zu Schmiedegesellen aus. Joseph Klemt war es auch, der auf Initiative des Dorfschullehrers Ulrich Ewert das Rad auf dem Schornstein der Schnapsbrennerei anbrachte, auf dem seit dem die Börnicker Störche nisten.
In den 1960er Jahren erzielte der Schmied Johannes Dittmann mit seiner Sowjetischen Kartoffelerntekombine verlässlich gute Ernteergebnisse. Durch regelmäßige Wartung und kleine technische Verbesserungen, die der Schmied vornahm, arbeitete die Maschine besonders zuverlässig. So wurde das Börnicker Kollektiv vom Landwirtschaftsminister ausgezeichnet, während es mit diesen Maschinen in anderen Betreiben oft Probleme gab. Zur Stammbesatzung gehörten Marga Splett, die auch Teil der weiblichen Feuerwehrgruppe Börnicke war, Erna Pergande, Irmgard Kastner und Hilde Grabowski. Ein Frankfurter Künstler hielt die Gruppe in einem Bild fest, welches lange im oberen Klassenraum der Dorfschule hing.
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