Bernauer Straßennamen

Auguste Haase (geb. Kaminski)
*26.8.1899 †12.1.1945

Organisierte Hilfe für sowjetische und französische Zwangsarbeiter im Schönower Kabelwerk. Verhaftet im August 1944, von den Nationalsozialisten hingerichtet im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee.

Bernau besaß im Jahre 1570 von insgesamt 326 Hausstellen 146 Brauhäuser. Gerade in dieser Straße ging ein großer Teil der Bürger dem Brauerhandwerk nach.

Elli Voigt (geb. Garius)
*22.2.1912 †8.12.1944

Arbeiterin im Kabelwerk Schönow und Antifaschistin, beteiligt an Aktionen der Widerstandsgruppe des Werkes. Verhaftet im Juli 1944 und von den Nationalsozialisten hingerichtet im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee.

Vermutlich nach dem 30-Jährigen Krieg (1618-1648) wurde vor dem heutigen Pulverturm ein Gehege mit Weidewiesen angelegt. Die Straße führte auf diese Wiesen, also hinaus ins Grüne.

Ab 1882, mit Eröffnung des Hussitenmuseums im Steintor, bekam die Straße den Namen Hussitenstraße. Benannt nach den Hussiten, welche 1432 die Stadt erfolglos angriffen.

Louis Braille (1809-1852) ist der Erfinder der Blindenschrift. Nach 1945 wurde die Straße nach ihm benannt. Bis 1892 befand sich hier, in einem Nebengebäude zur Roßstraße, die einzige Synagoge der Stadt.

Marie Gertrud Anna Burde
*9.6.1892 †12.7.1963

Versteckte ab 1943 drei jüdische Jugendliche in Berlin und in ihrem Garten in Schönow. 2012 wurde sie postum von der israelischen Gedenkstätte Yad Vaschem als "Gerechte unter den Völkern" ausgezeichnet.

Diese Straße führte durch das Mühlentor zum Mühlenberg vor der Stadt. Die letzte der vormals sechs Bockwindmühlen brannte Anfang des 20. Jahrhunderts ab.

Der Name rührt daher, dass in dieser Straße mehrfach Pferdemärkte abgehalten wurden. Bis 1910 befanden sich hier das städtische Armenhaus sowie das Krankenhaus.

Die Tuchmacherei war neben der Brauerei der wichtigste Erwerbszweig der Stadt. Die Zunft der Tuchmacher war wohlhabend genug, um 1328 den Bau des Sankt-Georgen Hospitals zu stiften.

Der Pfarrer Karl Ulitzka (1873-1953) war verantwortlich für den Bau der katholischen Kirche 1908. Am Kirchenneubau vorbei wurde eine Verbindungsstraße von der Breitscheidtstraße zur Börnicker Chaussee errichtet und später nach ihm benannt.

Willi Seng
*11.2.1909 †27.7.1944

Leistete Widerstand gegen das Naziregime im Ruhrgebiet, in Frankreich, Dänemark und den Niederlanden. Verhaftet im Januar 1943, von den Nationalsozialisten in Köln/Klingelpütz hingerichtet.

Wolfgang Knabe
*8.2.1909 †30.11.1943

Versteckte in seinem Schönower Haus einen jüdischen Bürger. Verhaftet im Februar 1943 und wegen Hochverrats angeklagt. Verstarb an den Folgen der Untersuchungshaft am 30. November 1943 in der Haftanstalt Berlin Moabit.