30.09.2025
Starke Kinder in der Kita Angergang
Pressemitteilung 361/2025 der Stadt Bernau
Mit einer riesigen Torte überraschte Bernaus Bürgermeister André Stahl im Juni die Kinder und das Erzieherteam der Kita Angergang. Denn es gab etwas zu feiern: den 35. Geburtstag der Einrichtung. Der Plattenbau, der noch in den letzten Tagen der DDR entstand, wurde am 1. Juni 1990 – direkt am Kindertag – eingeweiht.
Fast genauso lange wie es die Kita gibt, ist auch Marion Erdmann dort „an Bord". 1992 kam die ausgebildete Kindergärtnerin als Erzieherin ins Team, seit März 2006 ist sie deren Leiterin.
Sanierung und Neugestaltung des Spielplatzes
In dieser Zeit hat sich außen wie innen viel verändert. In den letzten Jahren wurde die Kita komplett auf Vordermann gebracht. Während der großen Sanierung in den Jahren 2018 bis 2020, bei der die Fußböden, Türen und Heizungen und einiges mehr erneuert wurden, war die Hälfte der Kinder in ein Objekt an der Oranienburger Straße 1 ausgelagert.
„Das war eine enorme Herausforderung - nicht nur wegen des Baulärms, sondern wir mussten für zwei Einrichtungen planen", erinnert sich Marion Erdmann. Auch der Spielplatz wurde in Stand gesetzt, erst die eine dann die andere Hälfte. „Die Spielplatzsanierung ist sehr gelungen: einerseits, weil die Wünsche der Kinder berücksichtigt und andererseits, weil alte Spielgeräte aus DDR-Zeiten erhalten und sinnvoll mit neuen Spielgeräten kombiniert wurden", erklärt die Kita-Leiterin.
Arbeit nach dem Situationsansatz
Auch die inhaltliche Arbeit mit den Kindern hat sich seit 1990 gewandelt, sie ist offener geworden. Die Bedürfnisse der Kinder stehen stärker im Mittelpunkt, denn die Steppkes sind wissbegierig und machen klar, dass sie gefordert und gefördert werden wollen.
„Unser pädagogisches Konzept nach dem Situationsansatz ermöglicht es den Kindern, ihre Umwelt selbstbestimmt und verantwortungsvoll zu entdecken und eigene Erfahrungen zu sammeln", erklärt Marion Erdmann. In dieses Konzept ordnete sich die Zertifizierung der Einrichtung als „Haus der kleinen Forscher" ein. Die Kita ist seit Corona zwar nicht erneut rezertifiziert worden, aber die entsprechend weitergebildeten Erzieherinnen bringen ihre Experimentierfreudigkeit nach wie vor täglich in den Kita-Alltag ein, nutzen weiterhin das Material und bringen sich mit der Zeitschrift „Forscht mit!" auf den aktuellen Stand als „Haus der kleinen Forscher".
Frühkindliche Sprachbildung und Sprachförderung
Ein weiterer Fokus der Kita Angergang liegt auf dem Bereich Sprache. „Die frühkindliche Sprachbildung und Sprachförderung sind uns ein wichtiges Anliegen. Die Kinder sollen mit unserer Unterstützung die sprachlichen Voraussetzungen erwerben, um den Übergang in die Grundschule erfolgreich zu meistern", sagt Marion Erdmann.
In der Kita wird allen Altersgruppen viel vorgelesen. Die Steppkes werden dann aufgefordert, den Inhalt nachzuerzählen, um ihren Wortschatz zu erweitern, ihr Sprachverständnis zu verbessern und ihren Ausdruck zu schulen. Die individuelle Sprachentwicklung der Kinder wird beobachtet, um auch Mädchen und Jungen mit Förderbedarf zu erreichen.
Starke Kinder in der Kita Angergang
Die Kita Angergang hat das Angebot der Stadt Bernau, der Akademie Starke Kinder und der Techniker Krankenkasse „Starke Kinder Bernau" gern angenommen, um die Vorschulkinder psychisch fit zu machen für den Übergang in den Schulalltag. „Schon die Kleinsten haben eine Menge Fragen, Sorgen und Ängste", weiß die Kitaleiterin zu berichten. „Einige haben Trennungserfahrungen durchgemacht, leben in Patchwork-Familien, sind gestresst vom vielen Medienkonsum, den sie gar nicht verarbeiten können und vieles mehr", so Marion Erdmann. Auch der Übergang von der Kita in die Schule ist ein aufregendes, einschneidendes Erlebnis. Um den Umgang mit solchen Sorgen und dem Aneignen von helfenden Strategien kümmern sich die Projektpartner gemeinsam.
Die Kita Angergang arbeitet auch mit den Grundschulen am Blumenhag, am Kirschgarten und der Georg-Rollenhagen-Grundschule zusammen. Die Vorschulgruppen besuchen die Schulen und bekommen dort von Sechstklässlern die Klassenräume gezeigt. Beim gemeinsamen Basteln, Spielen und Sport treiben fühlen sich die Steppkes schon fast wie Schulkinder. Außerdem kommen die Lehrer der Schulen zu uns in die Kita, erleben die Kinder im Kita-Alltag und nehmen an den Elternabenden der Vorschulgruppen teil.
Regelmäßige Veranstaltungen
Die Kita Angergang gehört zu den Kindertagesstätten, die sich jährlich an der Aktionswoche „Funkeln im Dunkeln" im November mit zahlreichen Aktivitäten beteiligt. Dabei wird mit Taschenlampen, selbst gebauten Lava-Lampen, mit Licht und Schatten, heller und dunkler Kleidung experimentiert. „Wir wollen auf spielerische Weise ein Bewusstsein bei den Jüngsten dafür wecken, wie wichtig es für ihre eigene Sicherheit im Straßenverkehr ist, in der Herbst- und Winterzeit gut sichtbar gekleidet zu sein", fasst Marion Erdmann, den Sinn und Zweck der Aktionswoche „Funkeln im Dunkeln" in ihrer Kita zusammen.
Ein besonderer Höhepunkt ist der Lampionumzug, den die Kita im Rahmen der Aktionswoche veranstaltet und der entlang der Stadtmauer über den Platz am Steintor und das Mühlentor zurück zur Kita führt. Begleitet wird der Lampionumzug von der Jugendfeuerwehr der Stadt Bernau.
Außerdem gehört die Brandschutzerziehung mit Maria Zwirz, Fachwartin für Brandschutzerziehung bei der Freiwilligen Feuerwehr Bernau, zum regelmäßigen Programm für die Vorschulkinder. Projekttage mit der Polizei, bei denen es um das Verhalten im Straßenverkehr oder um das Thema „Ich gehe nicht mit Fremden mit" geht, finden ebenfalls regelmäßig statt. Auch die „Bärchen-Klinik" im Immanuel Klinikum Bernau wird schon seit vielen Jahren angesteuert, damit sich die Kinder ungezwungen mit dem Krankenhaus vertraut machen können und die Angst vor den Ärzten verlieren.
138 Kinder vom ersten Lebensjahr bis zum Eintritt in die Grundschule werden derzeit von 21 Erzieherinnen bunt gemischten Alters am Angergang liebevoll betreut.