10.11.2025

Bernau gedachte der Opfer der Reichspogromnacht

Organisiert vom Bernauer Bündnis für Weltoffenheit gedachten am 9. November etwa 80 Bürgerinnen und Bürger mit Kerzen an den Stolpersteinen der Opfer der Reichspogromnacht. Fotos: Sergej Scheibe (Bild: 1/2)

Pressemitteilung 414/2025 der Stadt Bernau

Ein Lichtermeer erhellte am Sonntagabend den Bereich rund um die Stolpersteine an der Bürgermeisterstraße. Mit 80 Kerzen hatten das Bernauer Bündnis für Weltoffenheit und die Stadt Bernau an die Opfer der Reichspogromnacht gedacht und die Namen der Bernauer Juden verlesen, die deportiert wurden.

Der 9. November 1938 forderte zahlreiche Todesopfer und markierte den Auftakt zur verschärften Verfolgung und späteren Vernichtung jüdischen Lebens in Deutschland und Europa.

Die Bernauer Gedenkveranstaltung begann um 17 Uhr im Evangelischen Gemeindezentrum am Kirchplatz 8 mit dem Film „Rosenthal“.

Anschließend trugen die ca. 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Gedenkens Kerzen zu den Stolpersteinen. „Wir tun dies im Wissen um unsere Verantwortung für ein menschliches Miteinander und als Zeichen der Hoffnung, dass es uns gelingt, dieser Verantwortung gerecht zu werden“, sagt Eva Maria Rebs vom Bernauer Bündnis für Weltoffenheit. 

„Auf dem Weg zu den Stolpersteinen sangen wir das Lied, das in der hebräischen Fassung davon spricht, wie schön es ist, als Brüder und Schwestern gemeinsam zu leben und in der deutschen Fassung aufruft: ‚Trommle mein Herz für das Leben, singe mein Mund dem Frieden‘, berichtet Eva Maria Rebs. 

Der Weg endet traditionsgemäß nach dem Gedenkgang durch die Innenstadt an den Stolpersteinen in der Bürgermeisterstraße.

Über den Film „Rosenthal"
Hans Rosenthal war in den 1960er bis 1980er Jahren einer der bekanntesten Showmaster im deutschen Radio und Fernsehen.

Er soll die 75. Ausgabe seiner beliebten Quiz-Sendung „Dalli Dalli" ausgerechnet am 9. November 1978 live moderieren - als jüdischer Holocaustüberlebender ist dies kaum denkbar. 

Zeitgleich wird zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik mit einer offiziellen Gedenkveranstaltung an die Pogrome von 1938 erinnert und Hans Rosenthal soll als prominente Persönlichkeit und Vertreter des Zentralrats der Juden in Deutschland daran teilnehmen. 

Hans Rosenthal musste auf Druck des ZDF für seine Unterhaltungsshow „Dalli Dalli" am 9. November 1978 vor die Kamera treten. Jedoch erinnerte er sein Millionenpublikum zu Beginn seiner Sendung an den denkwürdigen Tag 1938.

Der Film „Rosenthal“ steht in der ZDF-Mediathek zur Verfügung.

Über die Novemberpogrome 1938
Bei den Novemberpogromen organisierten SA- und SS-Trupps in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 gewalttätige Übergriffe auf die jüdische Bevölkerung. Mehr als 1.400 Synagogen und Betstuben in Deutschland wurden in Brand gesetzt, mindestens 8.000 jüdische Geschäfte zerstört sowie zahllose Wohnungen verwüstet.

Die Pogromnacht forderte hunderte Todesopfer. Insgesamt 30.000 jüdische Menschen wurden in dieser Nacht und den folgenden Tagen verhaftet und in Gefängnisse und Konzentrationslager verschleppt. Die antisemitischen Ausschreitungen wurden von der NS-Führung organisiert, die die Diskriminierung und Verfolgung jüdischer Bürgerinnen und Bürger seit 1933 systematisch vorangetrieben hatte. Die Pogrome markierten den Übergang von antisemitischen Repressionen seit 1933 zur gewalttätigen und systematischen Verfolgung, die wenige Jahre später in die Shoah, die Vernichtung der europäischen Juden, mündete. Ihr fielen bis 1945 mehr als sechs Millionen Jüdinnen und Juden zum Opfer.

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