02.11.2020
Marienaltar nach Restaurierung wieder eingeweiht
Nach über einjähriger Restaurierung wurde am 1. November der Marienaltar der St.-Marien-Kirche wieder eingeweiht. Möglich wurde die denkmalgerechte Sanierung des spätgotischen Kunstwerks durch Spenden und durch 120.000 Euro aus Fördermitteln des Bundes. Bürgermeister André Stahl gratulierte der Kirchengemeinde zum freudigen Ereignis.
Der dreiseitige Flügelaltar aus dem Jahr 1519 verfügt über 39 Figuren und 68 bildliche Darstellungen und stammt aus der Schule von Lucas Cranach. Pfarrerin Konstanze Werstat freute sich sichtlich über die gelungene Restaurierung, die die Figuren wieder in neuem Glanz und die Bilder erneut in leuchtenden Farben erstrahlen lässt. Die Kunstgutbeauftragte der Landeskirche, Professorin Claudia Rückert, Landeskonservator Dr. Thomas Drachenberg und Bürgermeister André Stahl hoben in ihren Reden die besondere Bedeutung dieses Kunstwerks für die Kirche, für das Land Brandenburg und für die Stadt Bernau hervor.
„Mit dem Neuen Rathaus Bernau befinden wir uns ja in unmittelbarer Nachbarschaft zur Marien-Kirche. Und in einer guten Nachbarschaft freut man sich natürlich mit, wenn der andere etwas Schönes feiern kann. Es ist erstaunlich, wie sehr das fünfhundert Jahre alte Kunstwerk nach der Restaurierung wieder leuchtet – ein ganz besonderer Blickfang, an dem es viel zu entdecken gibt und der ein echtes Aushängeschild für Bernau ist! Pfarrerin Konstanze Werstat gebührt zudem voller Respekt für ihr unermüdliches Werben um Spenden- und Fördergelder“, so Stahl.
Neben Projektsteuerin Dorothee Schmidt-Breitung und Werner Ziems (Brandenburgischen Landesamts für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum) kamen die Restauratoren selbst zu Wort und berichteten von ihren aufwändigen Arbeiten an den Jahrhunderte alten Bildtafeln (Thoralf Herrschel) und Figuren (Dirk Jakob) sowie an dem geschnitzten Zieraufsatz (Mosel Koch). Den Abschluss mit Gebet und Segen machte Pröpstin Christin-Maria Bammel.
Dietrich Knapp (Violine), Christian Raudzus (Violoncello) und Kirchenmusikdirektorin Britta Euler (Orgel) sorgten mit ausdrucksstarken Intermezzi und feierlichen Klängen für den passenden musikalischen Rahmen der Festveranstaltung, die pandemiebedingt nur mit wenigen Teilnehmern stattfinden konnte.