21.04.2020
Erinnern ans Kriegsende
Beteiligungsprojekt im öffentlichen Raum
Mit einem Blumenkranz und den Worten von Willy Brandt gedenkt Bernaus Bürgermeister am 21. April 2020 dem 75-Jahrestag der Befreiung Bernaus durch die Rote Armee und dem ersten Stadtkommandanten Bernaus nach der Zerschlagung des Naziregimes.
Rote Gerbera und Nelken legt das Stadtoberhaupt an die Konrad-Wolf-Gedenkstätte nieder, die sich unweit vom Pulverturm entfernt befindet. Anschließend schreibt er die Zeilen „Nach unendlichem Leid 75 Jahre Frieden“ und zitiert den vierten Bundeskanzler Deutschlands „Ohne Frieden ist alles nichts“. André Stahl will am 75. Jahrestag der Befreiung Bernaus erinnern. „Auch in diesen besonderen Zeiten darf ein solches Ereignis nicht weniger Aufmerksamkeit erhalten. Nie wieder darf sich ein solches menschenverachtendes Handeln in diesem Land wiederholen.“
In der Nacht vom 20. zum 21. April 1945, zwei Wochen vor der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands, hatte die Rote Armee die Stadt Bernau eingenommen. Konrad Wolf - ein Sohn des jüdischen Arztes und Schriftstellers Friedrich Wolf, der 1934 mit seiner Familie Deutschland verlassen musste und nach Moskau emigrierte – war 1945 ein junger Leutnant von gerade einmal 19 Jahren gewesen. Er gehörte zu den Truppen der Roten Armee, die Berlin einnahmen und war im April 1945 für wenige Tage der erste sowjetische Stadtkommandant von Bernau bei Berlin. Dem späteren Filmregisseur und Präsidenten der Akademie der Künste der DDR sowie Ehrenbürger der Stadt erweisen zwei Gedenkorte ihre Referenz.
Bernaus Bürgermeister André Stahl würde sich freuen, wenn die Bernauerinnen und Bernauer in den nächsten Tagen ihre Gedanken zum Kriegsende vor 75 Jahren auf einem Plakat festhalten, dass am Bauzaun vor dem Neuen Rathaus Bernau angebracht ist. Bis zum 8. Mai 2020 wird das Plakat mit wasserfesten Stiften in der Bürgermeisterstraße hängen und kann mit Sprüchen, Zeichnungen, Gedanken und Ideen vervollständigt werden. Bernaus Museumsleiter Bernd Eccarius verewigte sich ebenso schnell auf dem Plakat. Als Leiter des städtischen Museums ist es ihm wichtig, dass an die Befreiung gedacht und erinnert wird.
Der 8. Mai 1945 markiert als Datum die Kapitulation der Wehrmacht und steht für die Befreiung vom Nationalsozialismus sowie für das Ende des Zweiten Weltkrieges.