Marienheim
Das um 1900 von Marie von Mendelssohn-Bartholdy für die Kinder der Gutsarbeiter gestiftete »Marienheim« war die erste Kindertagesstätte in Börnicke.
Durch die Betreuung der Kinder konnten die Landarbeiterfrauen einer bezahlten Arbeit nachgehen und damit die Lebensverhältnisse ihrer Familien verbessern. Dadurch standen zur Haupt erntezeit auch mehr Arbeitskräfte zur Verfügung.
Sobald ein Kind laufen konnte, wurde es in den Kinder garten aufgenommen. Die Kinder erhielten kostenlose Trinkmilch vom Gut und konnten durch die Überdachung des Spielplatzes im Garten auch bei Regenwetter an der frischen Luft spielen.
Im Lauf der Zeit dienten verschiedene Gebäude in Börnicke der Betreuung der Kinder. Mit der Schließung des Kindergartens im ehemaligen Forsthaus »Hasenwetterfahne« 1994 endete dann eine fast 100-jährige Tradition der Kinder betreuung im Dorf.
Lange Zeit wurde das »Marienheim« als evangelische Kindertagesstätte geführt. Nach wechselvollen Zeiten – Paul von Mendelssohn-Bartholdy kündigte fast dem gesamten Personal im Zuge seiner zweiten Hochzeit mit der ehemaligen Bediensteten Elsa von Lavergne-Péguilhen – leitete 1937 die staatlich anerkannte Kindergärtnerin Frau Bellingkrodt das »Marienheim«.
Kinderbetreuung nach 1945
Zwischen 1945 und 1965 diente das »Marienheim« als Gutsverwaltersitz und stand somit nicht für die Kinderbetreuung zur Verfügung. 1953 wurde der Kindergarten in das ehemaligen Gendarmenhaus verlegt. 1954 kam eine Krippe hinzu. Diese befand sich im letzten Haus der Börnicker Chausseestraße Richtung Löhme. Die Mittagsversorgung übernahmen die Köchinnen Frau Richter, Ursula Pankow, Frau Frick und Frau Rippa.
Nach dem Auszug der Gutsverwaltung 1965 entschied man sich aufgrund des deutlich gestiegenen Verkehrsaufkommens gegen eine Rückverlegung der Kindertagesstätte in das »Marienheim«. So zog der Kindergarten in das ehemalige Forsthaus »Hasenwetterfahne« ein. Ein eigener Eingang mit Empfangsraum wurde von Walter Dittberner angebaut. Der Kindergarten war von 6 bis 18 Uhr geöffnet.
1994 endete mit der Schließung des Börnicker Kindergartens im ehemaligen Forsthaus eine traditionsreiche Kinderbetreuung im Dorf.
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