17.11.2023
Verleihung des Brandenburgischen Baukulturpreises: Zwei Sonderpreise für Bernau
Pressemitteilung 333/2023 der Stadt Bernau
Neues Rathaus Bernau und Besucherzentrum Bernau für das UNESCO-Welterbe Bauhaus geehrt
Bernau darf sich gleich über zwei Sonderpreise freuen. In Potsdam wurde am 17. November 2023 der Baukulturpreis 2023 verliehen. Der Hauptpreis ging nach Finsterwalde, zwei von drei Sonderpreise in Höhe von jeweils 3.000 Euro erhielt die Stadt Bernau für das Neue Rathaus und das Besucherzentrum Bernau für das UNESCO-Welterbe Bauhaus.
Gemeinsam mit den Berliner Architekten von studioinges Architektur und Städtebau BDA (Neues Rathaus Bernau) sowie den Steimle Architekten BDA aus Stuttgart nahmen die Auszeichnung Jürgen Jankowiak und Dunja Marx, der frühere und die amtierende Baudezernentin der Stadt Bernau bei Berlin, entgegen.
„Ich freue mich sehr über die Auszeichnung. Die Annahme durch die Bürgerinnen und Bürgern und nun auch die Preise zeigen, dass wir mit den Entscheidungen für beide Bauten richtig gelegen haben", so Bernaus Bürgermeister André Stahl.
Im Jahr der Baukultur 2023 lobten die Brandenburgischen Architektenkammer (BA) und die Brandenburgischen Ingenieurkammer (BBIK) mit Unterstützung des Ministeriums für Infrastruktur und Landesplanung (MIL) bereits zum achten Mal den Brandenburgischen Baukulturpreis aus. Die Auszeichnung findet alle zwei Jahre statt und würdigt beispielhafte Leistungen und Werke der Stadtentwicklung, der Landschafts- und Freiraumplanung, der Architektur sowie des Ingenieurwesens.
Der Preis würdigt herausragende Projekte der Brandenburgischen Baukultur in drei Kategorien:
- Stadtentwicklung, Städtebau, Freiraumplanung und Landschaftsarchitektur, Kulturlandschaft, urbane und rurale Räume,
- Architektur und Innenarchitektur sowie
- Ingenieurbauwerke und Ingenieurleistungen
In diesem Jahr gab es 38 Projekteinsendungen für den Hauptpreis und 11 Einsendungen für den Engagementpreis. Eine Jury aus Expertinnen und Experten wählte die Preisträger. Der Kriterienkatalog wurde in diesem Jahr um die Punkte Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit erweitert. So soll unter anderem der wachsenden Bedeutung des Klimaschutzes im Bausektor Rechnung getragen werden. Neben dem Hauptpreis wurden auch drei Sonderpreise verliehen – wozu die zwei Sonderpreise für Bernau gehören, zudem wurden ein Engagementpreis und eine Lobende Erwähnung vergeben. Es wurden Preise im Gesamtwert von 21.000 Euro verliehen.
„Das war ein sehr, sehr aufregender Abend in Potsdam, vor allem aufgrund der Vielzahl an Bewerbungen", so Baudezernentin Dunja Marx. „Und dass wir gleich zwei Sonderpreise entgegennehmen konnten, ist einfach eine besondere Ehre und Freude", so Vorgänger Jürgen Jankowiak.
Das Neue Rathaus Bernau von studioinges Architektur und Städtebau steht für eine gelungene Integration in den Stadtraum und für zeitgenössische Architektur. Das Neue Rathaus Bernau ergänzt das Stadtbild als eigenständiges Objekt und fügt sich dennoch in den baulichen Kontext ein. Das Verwaltungshaus wurde im Oktober 2020 feierlich eröffnet und fungiert als neuer, zentraler Standort für die Stadtverwaltung. Vorangegangen war eine 4-jährige Bauzeit sowie ein Bürgerentscheid. Das Neue Rathaus Bernau beherbergt insgesamt 160-Verwaltungsarbeitplätze und dient aufgrund seiner einladenden Dachterrasse, einem Aussichtpunkt auf dem Dach sowie einem Café im Erdgeschoss der Öffentlichkeit als attraktiver Gemeinschaftsort. „Unser offenes Haus wird bei weitem nicht nur für Behördengänge genutzt. Die architektonischen Besonderheiten wie Aussichtsplattform und Stadtloggia erfreuen sich großer Beliebtheit bei den Bernauerinnen und Bernauern sowie ihren Gästen. Ich danke meinem mittlerweile im Ruhestand befindenden ehemaligen Baudezernenten, er hatte den Bau verwaltungsseitig maßgeblich begleitet", so Bürgermeister André Stahl.
Das Besucherzentrum Bernau für das UNESCO-Welterbe Bauhaus von Steimle Architekten präsentiert sich elegant, transparent und großzügig und ist im Ortsteil Bernau-Waldfrieden zu finden. Der knapp 500 Quadratmeter große gläserne Pavillon befindet sich direkt gegenüber der 1928 bis 1930 errichteten ehemaligen Bundesschule des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes (ADGB), das nach Plänen der Schweizer Architekten Hannes Meyer und Hans Wittwer und unter Beteiligung der Bauhauswerkstätten in Dessau entstanden ist. 2017 wurde ein Planungswettbewerb für ein Besucherzentrum ausgerufen. Steimle Architekten konnten sich mit ihrem Pavillon-Entwurf durchsetzen, der durch die umlaufende Glasfront und durch das besondere Dach aus Leichtbeton besticht. Februar 2022 wurde das Besucherzentrum eingeweiht.
Fakten zu den Preisträgern
Sonderpreis (3.000 Euro): Neues Rathaus Bernau bei Berlin
Architektur: studioinges Architektur und Städtebau BDA, Berlin
Landschaftsarchitektur: planorama Landschaftsarchitektur,Berlin
Tragwerk: ZPP Ingenieure AG, Cottbus
Technische Ausstattung: Projektbüro Dörner + Partner GmbH Architekten-Ingenieure, Eberswalde
Bauherrin: Stadt Bernau bei Berlin
Sonderpreis (3.000 Euro): Besucherzentrum der Bundesschule Bernau
Architektur: Steimle Architekten BDA, Stuttgart
für Steimle Architekten: Grubert Verhülsdonk Architekten PartG mbH, Berlin
Tragwerk: wh-p Ingenieure, Berlin
Technische Ausstattung: IGV-Ingenieure GmbH, Korntal
Bauherrin: Stadt Bernau bei Berlin