03.02.2025
Museumsgeschichten aus Bernau: Der Wollhaarmammutbackenzahn
Pressemitteilung 35/2025 der Stadt Bernau
Jedes Museum steckt voller Geschichten. Spannende, kuriose, rührende Ereignisse verbergen sich hinter den Ausstellungsstücken im Museum im Steintor, im Museum im Henkerhaus und im Stadtarchiv. In der Serie „Museumsfundstück des Monats" stellt das Team des Museums Bernau jeweils ein Objekt in den Mittelpunkt und erzählt seine Geschichte.
Der Wollhaarmammutbackenzahn
Objekt 1 von ca. 15.653 im Museumsdepot
In der über 140-jährigen Geschichte des Museums Bernau wurden nicht nur Waffen und Rüstungen im Museum am Steintor präsentiert. Ein Jahr nach seiner Wiedereröffnung 1953 richtete man im oberen Wehrgang eine Ausstellung zur Vor- und Frühgeschichte ein. Gezeigt wurden örtlich typische Stein- und Sedimentarten, Fossilien und Zeugnisse erster Menschen, wie Feuersteingeräte. All diese Stücke liegen heute im Museumsdepot.
Zu ihnen gehört auch ein besonderes Relikt aus der Eiszeit: Der Backenzahn eines Wollhaarmammuts. „Laut unseres Inventars muss er ungefähr 100.000 Jahre alt sein. Dieses beeindruckende Fossil wurde mit anderen Teilen dieser ausgestorbenen Art in Bernau gefunden und gibt spannende Einblicke in eine Zeit, als der Neandertaler in Europa lebte, der moderne Mensch jedoch noch nicht", erläutert Museumsmitarbeiter Leo Grabsch.
Das Wollhaarmammut gehört zu den bekanntesten Tieren der Eiszeit. Es entwickelte sich vor rund 800.000 bis 600.000 Jahren. Die letzten Vertreter dieser Spezies lebten bis vor etwa 4.000 Jahren auf der Wrangelinsel im Norden Sibiriens. „Besonders interessant: Zähne wie der Backenzahn sind oft die am besten erhaltenen Überreste, da sie besonders widerstandsfähig sind", ergänzt Leo Grabsch.
Alle Exponate, die im Besitz eines Museums sind, können aufgrund des begrenzten Platzes nie zeitgleich ausgestellt werden. So ist es auch im Museum Bernau. Somit kann der Öffentlichkeit dauerhaft nur ein kleiner Auszug aus dem Museumsbestand zugänglich gemacht werden. „Daher sind wir sehr froh darüber, dass wir mit unseren ‚Museumsgeschichten aus Bernau' nun auch Teile unseres Depotbestands den Menschen präsentieren können", freut sich Leo Grabsch.