02.07.2025
Minen erfolgreich gesprengt
Pressemitteilung 243/2025 der Stadt Bernau
Minensprengung in Bernau: Fast 80 Ehrenamtliche der Freiwilligen Feuerwehr, ein Dutzend Kräfte der Polizei, des Kampfmittelbeseitigungsdienstes und der Stadtverwaltung kümmerten sich um einen reibungslosen Ablauf im Zuge der notwendigen Sprengung. Mitte Mai wurden im Rahmen von Bauarbeiten auf dem neuen Wohngebiet an der Schwanebecker Chaussee 211 Minen gefunden, wovon 14 Minen als nicht transportfähig eingeschätzt wurden. Diese wurden am 2. Juli 2025 durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst kontrolliert gesprengt.
Im Vorfeld wurden in Absprache des Verwaltungs-Stabs mit den Kräften der Polizei und Feuerwehr ein Sperrkreis von etwa 400 Metern eingerichtet sowie weitreichende Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Hierfür sehr hilfreich waren die Erfahrungen aus Oranienburg.
Der Sperrkreis musste von den etwa 250 betroffenen Anwohnenden sowie vereinzelten Gewerbetreibenden bis 8 Uhr verlassen sein. Im Vorfeld wurden alle Betroffenen durch Anschreiben informiert. Betroffen waren von der Evakuierung die Schwanebecker Chaussee, die Paul-Singer-Straße sowie die Rosa-Luxemburg-Straße jeweils im Abschnitt zwischen Karl-Liebknecht-Straße und Martha-Arendsee-Straße. Weiterhin betroffen war die Arthur-Stadthagen-Straße im Bereich zwischen Schwanebecker Chaussee und Rosa-Luxemburg-Straße, die Julian-Marchlewski-Straße (Nr.11), die Paul-Schwenck-Straße. Zudem wurde eine weiträumige Umleitung eingerichtet, von der auch die nicht im Sperrkreis eingeschlossenen Bewohnerinnen und Bewohner von Lindow beeinträchtigt waren. Die Autobahn blieb jedoch vom Sperrkreis unberührt.
Der Sperrkreis wurde nach außen gesichert und kontrolliert, und zwar bis zur Mittagszeit nach erfolgter Sprengung. Die Klingelteams – vier Truppen a zwei Personen - liefen zwischen acht und zehn Uhr durch leere Straßen und waren froh, auf leere Häuser zu stoßen.
Die Sprengung konnte somit wie geplant kurz nach 11 Uhr beginnen. Genau um 11.17 Uhr waren sieben Detonationen zu hören und Rauch stieg über den Himmel an der Schwanebecker Chaussee.
René Fleischer vom Kampfmittelbeseitigungsdienst zeigt sich im Anschluss sehr zufrieden: „Alles ist sehr gut gelaufen. Der Plan wurde umgesetzt und alle Panzerabwehrminen gesprengt. Bei der Sprengung war deutlich zu hören, dass eine Mine noch scharf war." Die letzte Detonation war hörbar lauter.
„Ich bin froh, dass keine unvorhergesehenen Dinge passiert sind. Schon um 11.18 Uhr konnte die Freigabe durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst erteilt werden, da die Sprengung erfolgreich abgeschlossen war", zeigte sich Bürgermeister André Stahl erleichtert.
Insgesamt wurden auf dem Gelände an der Schwanebecker Chaussee im Mai 211 Minen gefunden. Davon konnten 197 Minen zwischenzeitlich gefahrlos abtransportiert werden. Bis zur Sprengung war der Fundort der 14 Minen gesichert und vor unberechtigtem Zugriff geschützt.
Für Menschen, die nicht die Möglichkeit hatten, bei Verwandten, Freunden oder Bekannten unterzukommen, stellte die Stadt Bernau Räumlichkeiten im Treff 23 zur Verfügung, wovon acht Personen Gebrauch machten.
Für Fragen der Betroffenen hatte die Verwaltung ein Bürgertelefon eingerichtet, worüber etwa 50 Anfragen eingegangen waren.
„Ich möchte allen betroffenen Anwohnenden für ihre Mitwirkung danken. Danken möchte ich vor allem den etwa 80 Ehrenamtlichen der Freiwilligen Feuerwehr Bernau und allen weiteren Einsatzkräften für die gewissenhafte Vorbereitung und den reibungslosen Ablauf während des für uns nicht alltäglichen Einsatzes", so Bürgermeister André Stahl.
Auch Barnims Landrat Daniel Kurth verschaffte sich einen Überblick zum Geschehen: „So eine Sprengung ist im Barnim nicht alltäglich. Alle konnten technisch ihren Beitrag leisten, sodass der Ablauf hoch professionell erfolgte. Mein Dank gilt den Arbeitgebern dafür, dass sie die ehrenamtlichen Kräfte von der Feuerwehr freigestellt haben und natürlich der Feuerwehrmännern und -frauen selbst".
Bei den Bauarbeiten auf dem Gelände an der Schwanebecker Chaussee findet auch zukünftig eine baubegleitende Kampfmittelberäumung statt. Es ist nicht ausgeschlossen, dass weitere Munitionsreste aus den 1990er Jahren gefunden werden.