08.04.2022
Kita „Kindergärtnerei“: Insektenhotel und Wildblumenwiese fit gemacht für den Frühling
Pressemitteilung 56/2022 der Stadt Bernau
Fleißig befüllten am Freitagvormittag, 8. April, die Steppkes der Birnen- und Limetten-Gruppe der „Kindergärtnerei“ das Insektenhotel vor ihrer Kita mit Bambusröhrchen. Unterstützt wurden sie dabei von den Erzieherinnen Elke Völzke und Claudia Riedel-Haselow sowie von Jonathan Etzold vom Naturschutzbund Barnim e.V. Demnächst sollen Wildbienen in das Hotel einziehen und Jung und Alt mit ihrem Summen und Brummen erfreuen.
Aber bevor es soweit war, mussten die Mädchen und Jungen die Bambusröhrchen mit feinen langen Feilen bearbeiten, damit sie innen schön glatt sind. Außerdem wurden die „Einfluglöcher“ mit Sandpapier abgeschmirgelt. „Die Wildbienen, von denen es mehr als 500 Arten gibt, haben dünne Flügel, die nicht verletzt werden dürfen, wenn die Bienen-Mutti in ein Röhrchen schlüpft, um darin ihre Eier abzulegen“, erklärt Jonathan Etzold den fünf- und sechsjährigen Steppkes. Auch die geschlüpften jungen Bienen sollen unverletzt das Insektenhotel verlassen können.
Nach dem Feilen wurde eine Lehmschicht in Blechdosen gefüllt, um die Bambusröhrchen hinein zu stecken, damit sie nicht wieder herausfallen können. Anschließend ging es nach draußen zum Insektenhotel, wo jedes Kind seine Bambusröhrchendose in das Insektenhotel legen durfte.
Wildblumenwiese erweitert
Bald wird zur Freude der Kinder und der Insekten auch die Wildblumenwiese vor der „Kindergärtnerei“ wieder blühen. Damit die Insekten noch mehr Pollen und Nektar finden, haben die Steppkes ein weiteres Stück Wildblumenwiese angelegt, dass Familie Bahlo aus der Nachbarschaft gemeinsam mit Jonathan Etzold für die Aussaat des Samens vorbereitet hatte.
Seit 2018 verbindet die Kita und den Naturschutzbund Barnim e.V. eine enge Kooperation.
„Leider gehen die natürlichen Lebensräume der Insekten stetig zurück, weil sich in unseren aufgeräumten Gärten und in unserer pestizidbelasteten Ackerlandschaft zu wenige natürliche Insektenlebensräume befinden“, erklärt Jonathan Etzold. Deshalb seinen Insektenhotels, Wildblumen- und Streuobstwiesen wahre Paradiese für diese Kleinstlebewesen.
Namensgeberin war eine Gärtnerei
Beim Freimachen des verwilderten Baufelds waren die Mitarbeiter der Firma REA Koalick vor ca. sieben Jahren auf die Reste einer alten Gärtnerei gestoßen, die vormals auf dem Gelände angesiedelt war. In Anlehnung an die vorherige Nutzung des Grundstücks erhielt die neue Kita den Namen „Kindergärtnerei“. Die Kinder und Erziehenden machen diesem Namen alle Ehre. Neben dem Pflegen des Insektenhotels und der Wildblumenwiese kümmern sich die Steppkes um die Beete auf dem 5.500 Quadratmeter großen Kita-Gelände und bepflanzen jedes Jahr ihre „Gummistiefel-Dekoration“ am Zaun.
In der Kita „Kindergärtnerei“ werden mehr als 170 Mädchen und Jungen im Alter von elf Monaten bis sieben Jahren von 24 Erzieher*innen und einem Erzieher liebevoll betreut. Die Gruppen tragen alle Namen von Obstsorten: So gibt es beispielsweise Erdbeeren, Kiwis, Melonen, Äpfel, Birnen, Bananen, Ananas.
Am 14. März feierte die Einrichtung ihr fünfjähriges Bestehen.