05.12.2023

Judit Klage ist die neue Leiterin des Besucherzentrums Bernau

Pressemitteilung 359/2023 der Stadt Bernau

Rot, Gelb, Blau – diese Farbkombination steht für das Bauhaus. Seit 2022 ist das Besucherzentrum Bernau von Steimle Architekten Anlaufstelle für die Besucher der UNESCO-Welterbestätte. Seit August 2023 leitet Judit Klage die Einrichtung. Als studierte Kultur- und Kommunikationswissenschaftlerin, langjährige Leiterin der Galerie Bernau und feste Größe im Team der Bernauer Stadtmarketing GmbH leitet eine Fachfrau und Bernauerin das kulturelle Aushängeschild der Stadt Bernau.

„Ich bin sehr begeistert von der neuen Aufgabe. Ich darf jetzt an einem so inspirierenden Ort wirken, mit einem sehr engagierten Team arbeiten und profitiere von dem Vorhandenen, was meine Vorgängerin auf die Beine gestellt hat", so Judit Klage. Dr. Anja Guttenberger hat die Dauerausstellung im Besucherzentrum kuratiert und die ersten Schritte des Besucherzentrums geprägt. „Von dem Geschaffenen profitiere ich. Und ich möchte diese beeindruckende Schule im Wald weiter bekannt machen – in erster Linie bei den Bernauerinnen und Bernauern, aber natürlich auch überregional", so die 39-Jährige, die sich noch gut an eine TV-Umfrage in der Region erinnern kann, bei der der Name Bauhaus viele nicht an eine Kulturstätte, sondern an einen Konsumtempel erinnerte.

Zukünftig soll sich die Arbeit des Besucherzentrum-Teams noch stärker an Bildungseinrichtungen der Region richten. „Wir sind der perfekte außerschulische Lernort. Hier können die Themen Weimarer Republik, die Zeit der NS-Diktatur und die Arbeiterbewegung der DDR an einem geschichtsträchtigen Ort vermittelt werden. Es könnten - wie zu Gründungszeiten - Wandertage zur Welterbestätte stattfinden", erhofft sich Judit Klage.

Das UNESCO-Welterbe Bauhaus Bernau wurde 1928 bis 1930 als Gewerkschaftsbundesschule unter Bauhausdirektor Hannes Meyer nach seinen und den Plänen Hans Wittwers gebaut. Von 1930 bis 1933 konnte sie vom Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbund (ADGB) in 

ihrer ursprünglich gedachten Funktion als gewerkschaftliches Bildungszentrum genutzt werden. Anschließend wurde sie zwölf Jahre lang von den Nationalsozialisten zu Ausbildungszwecken von SS, Gestapo und weiterer sogenannter „Sicherheitsdienste“ zweckentfremdet. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente der in den 1950er-Jahren erweiterte Bau für mehr als vier Jahrzehnte dem Freien Deutschen Gewerkschaftsbund (FDGB) als Hochschule. Nach 1990 hatte der Gebäudekomplex verschiedene Betreiber, bevor er mehrere Jahre leer stand. In den 2000er-Jahren wurde das Ensemble aufwendig saniert und 2017 als UNESCO-Welterbe ausgezeichnet. Konstant ist in der wechselvollen Geschichte die Nutzung als Lehr- und Ausbildungsstätte. Diese wird in der Ausstellung im Besucherzentrum genauso dargestellt wie die Bauhaus-Ära selbst.

„Den eingeschlagenen Weg wollen wir weitergehen. Wir werden weiter mit unserem starken und engagierten Partner, dem Verein Baudenkmal Bundesschule Bernau, Projekte auf den Weg bringen. Wir wollen die Zusammenarbeit mit dem Museum Bernau intensivieren und konsequent an der Weiterentwicklung der Kultur- und Bildungsstätte arbeiten“, so Judit Klage.

Sie selbst hat seit dem Studium in Leipzig immer wieder Berührungspunkte mit dem Bauhaus gehabt. Und auch die Zeit der Anerkennung als Welterbestätte und den Bau des Besucherzentrums hat sie intensiv miterlebt und begleitet. Immerhin ist das Bernauer Stadtmarketing für den Betrieb der Institution verantwortlich. „Konkret in der Region möchte ich so viele Menschen wie möglich durch unsere Angebote ansprechen und durch unterschiedliche Veranstaltungen ins Besucherzentrum und ins Welterbe locken und somit Lust auf Baukultur in Bernau machen“, schildert Judit Klage.

Um verschiedene Altersgruppen auf das Bauhaus-Besucherzentrum aufmerksam zu machen, gibt es seit November das Winterfilmprogramm. „Unser Besucherzentrum lässt sich dank integrierter Technik schnell in ein Kino verwandeln. Und vielleicht lassen sich Kinoenthusiasten und Filmkunstinteressierte auch von der Baukultur begeistern. Im Dezember zeigen wir an den Sonntagen märchenhafte Klassiker“, so die Leiterin des Besucherzentrums.