23.01.2024
„Ich weiß nicht, ob ich Kunst mache ...“
Pressemitteilung 21/2024 der Stadt Bernau
Filmvorführung und Kunstraum-Gespräch zu Fritz Cremer (1906-1993)
Dem herausragenden Bildhauer Fritz Cremer (1906-1993) gehört am Donnerstag, dem 8. Februar 2024, ab 19 Uhr der Kunstraum Innenstadt. Gezeigt wird der Film „Fritz Cremer im 66. Jahr", der 1972 im Auftrag des DEFA-Studios für Kurzfilme entstand. Im Anschluss an die Filmvorführung findet ein Gespräch mit Werner Kohlert, dem Kameramann des Dokumentarfilms, statt.
„Der Film ‚Fritz Cremer im 66. Jahr' entstand ausschließlich in seinem Atelier am Pariser Platz. Für den filmischen Überblick über die Werkentwicklung des Bildhauers wurden auch Außenaufnahmen gemacht", berichtet Kulturwissenschaftler Thomas Kumlehn. „Der Film ist wegen der Kamerafahrt zum Pariser Platz und den Interviewpassagen ein Kleinod des ostdeutschen Dokumentarfilms", so Thomas Kumlehn, der den Cremer-Abend moderiert.
Bernau schätzt sich glücklich, im Besitz einer Plastik von Fritz Cremer zu sein: Zur Sammlung der Waldsiedlung, die als ständige Ausstellung im Kunstraum Innenstadt an der Alten Goethestraße 3 präsentiert wird, gehört die „Schwimmerin" von Fritz Cremer aus dem Jahr 1959. Im Jahr 2022 erwarb die Stadt Bernau aus einem Nachlass einige Grafiken, die am Veranstaltungstag erstmals öffentlich präsentiert werden.
Die „Schwimmerin" wurde von Waldemar Grzimek und Heinz Glaeske im Jahr 1959 für die Waldsiedlung ausgewählt und im selben Jahr vom Ministerium für Staatssicherheit der DDR angekauft. Sein ursprünglicher Standort in der Waldsiedlung war Haus 5, in dem nacheinander Heinrich Rau, Alfred Kurella und Günther Kleiber wohnten. 2011 wurde die Plastik im Auftrag der Stadt Bernau von der Kunstgießerei Wilfried Hann in Altlandsberg restauriert.
Fritz Cremer ist vielen als der Schöpfer der Figurengruppe für das Buchenwalddenkmal in Weimar oder des Brecht-Denkmals vor dem Berliner Ensemble in Berlin in Erinnerung. Weniger bekannt ist, dass Cremer auch als Grafiker und Zeichner tätig war und sinnlich-intime Liebespaare und weibliche Akte ebenfalls zu seinem Werk gehören, neben den zahlreichen Mahnmalen, die er für die Opfer des Faschismus schuf.