27.01.2022
Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus
„Die Erinnerung darf niemals enden. Sie muss zur Wachsamkeit mahnen“ steht auf der Binde des Blumenkranzes, den Bernaus Bürgermeister André Stahl und der Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung, Daniel Sauer, am Bahnhofsvorplatz niederlegen. Gemeinsam hatten sie zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar aufgerufen.
Mehrere Dutzend Bernauerinnen und Bernauer, darunter auch Stadtverordnete und Vertreter der Bernauer Vereine, folgten der Einladung und versammelten sich zunächst am Gedenkstein in Schönow und anschließend auf dem Bahnhofsvorplatz. In der dort vorgetragenen Ansprache erinnerte die Referentin des Bürgermeisters, Fanny Behr, daran, dass die Nationalsozialisten stets Feindschaften schürten und schlug so eine Brücke zu einer Aussage des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier, der in diesem Zusammenhang sagte: „Die bösen Geister zeigen sich heute in neuem Gewand. Aber manchmal scheint es, als verstünden wir die Vergangenheit besser als die Gegenwart.“
Zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus wird seit 26 Jahren aufgerufen. 1996 erklärte der damalige Bundespräsident Roman Herzog den 27. Januar zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Naziregimes. An eben diesem Tag im Jahre 1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz von der Roten Armee befreit, wenige Monate später hatte die Gewaltherrschaft des Zweiten Weltkrieges ein Ende. Millionen Männer, Frauen und Kinder wurden durch dieses Regime entrechtet, verfolgt, gequält oder ermordet. In Bernau bei Berlin gedenken die Bürger an zwei Orten, im Ortsteil Schönow und in der Innenstadt, den Menschen, die Opfer des nationalsozialistischen Rassenwahns wurden, insbesondere der Juden, der Sinti und Roma, aber auch Menschen vieler anderer Völker; Menschen, die wegen ihrer Krankheit oder ihrer sexuellen Orientierung sterben mussten; Menschen, die wegen ihrer politischen, religiösen oder ethischen Überzeugung ermordet wurden.