23.05.2023

Das halbe Leben in der Bernauer Verwaltung

Michaela Waigand begleitete auch das Kita-Schwimmen im Freibad Waldfrieden.

Pressemitteilung 131/2023 der Stadt Bernau

Mit einem eingeschmuggelten BGB fing alles an. „Ein ordentlicher Jurist muss ein BGB besitzen, meinte mein Vater und übergab mir die Erstauflage von 1980 zum Studium. Eingeschmuggelt in die DDR hatte das Werk meine Großmutter", erinnert sich Michaela Waigand an die prägende Lebensphase, die Studienzeit von 1978 bis 1982 in Leipzig. Eine neue Lebensphase erwartet die langjährige stellvertretende Bürgermeisterin von Bernau jetzt auch.

Mit 64 Lebensjahren verabschiedet sich Michaela Waigand in den Ruhestand. „32 Jahre meines Lebens habe ich für die Stadt Bernau bei Berlin gearbeitet. Das ist schon komisch, wenn es jetzt auf einmal nicht mehr so ist", so die scheidende Dezernentin. Drei Bürgermeister hat sie in den Jahrzehnten erlebt, einen Wahlkampf geführt, unzählige Kolleginnen und Kollegen auf ihrem beruflichen Weg begleitet und verschiedene politische Systeme erlebt. „Der Anfang war steinig. Nach dem Abitur wurde mir mein Wunschstudium verweigert. Ich sollte stattdessen lieber Marxismus/Leninismus studieren", erinnert sich Michaela Waigand an die Zeit zurück. Doch ihre Beschwerde hatte Erfolg, sie durfte vorsprechen und schließlich nach einjähriger Wartezeit mit dem Jurastudium beginnen.

Der erste Job war dann eine Justiziarstelle in einer Firma. Dort legte man der jungen Mitarbeiterin aber nahe, sich schnell einen anderen Arbeitgeber zu suchen, da die Abwicklung der Firma anstand. Und so bewarb sich Michaela Waigand 1990 auf eine Stellenanzeige der Stadt Bernau und wurde vom damaligen Bürgermeister Dr. Gerber eingestellt. „Ich hatte als Juristin angefangen und sofort das Personalamt dazu bekommen", erinnert sie sich an die chaotische Wendezeit, in der alles im Umbruch war. „Wir haben damals die städtischen Gesellschaften gegründet und viele Vermögensrechte geklärt. Oft flitzte ich am frühen Abend zur Kita, holte meinen Sohn ab und war froh, dass viele Kollegen mich unterstützten, den Kleinen mit beschäftigten. Manche Dinge ändern sich nicht", so die Michaela Waigand schmunzelnd.

Mittlerweile ist der Sohn erwachsen und selbst Vater. „Ich freue mich sehr darauf, als Oma nun endlich mehr unterstützen zu können." Zurück blickt die in Zepernick Wohnende auf ein 32-jähriges, erfülltes Berufsleben für die Stadt Bernau, dass nach ausgefüllten Jahren vor allem harmonisch endet. Drei Bürgermeister hat die zweite Frau in der Bernauer Verwaltung erlebt und lange Jahre das Dezernat 1 geleitet. „Rückblickend bin ich wirklich stolz, dass ich 32 Jahre für Bernau arbeiten konnte. Ich denke, ich war immer pflichtbewusst und loyal. Eines der prägendsten Jahre war 2014. Es folgte der Neustart mit André Stahl, mit dem ich auf eine wertschätzende und vertrauensvolle Zusammenarbeit zurückschaue. Natürlich mussten wir erst miteinander warm werden. Aber ganz am Anfang mussten wir ein sehr komplexes Gerichtsverfahren bearbeiten. Das hat uns schon mal verbunden."

Einen Plan für die kommende Zeit hat die 64-Jährige. Viel Zeit wird sie trotz des Ruhestands nicht haben, denn ihr Plan von der Zeit nach der aktiven Berufstätigkeit strotzt vor Vorhaben. „Ich will mir erst einmal mehr Zeit für die Familie nehmen und unterstützen. Dann werde ich meine fast vergessene Leidenschaft das Singen wieder aufnehmen. Meine Chorproben haben bereits begonnen", so die planvolle Frau. Sport steht ebenso auf dem Plan - der Rennrad-Sport - sowie das Malen und Kinderbuchschreiben. Außerdem will sich die Fast-Rentnerin zum Herbstsemester an der Berliner Uni für Rechtsgeschichte eintragen. „Ach und dann will ich ja noch mit meinem Mann im Wohnmobil reisen. Historische Städte lieben wir beide."

Und trotz der Pläne wird sie ihre Arbeit vermissen, vor allem das Team. „Die Zusammenarbeit mit meinen Kolleginnen und Kollegen werde ich am meisten vermissen. Und auch das Gefühl, meiner Arbeit nachzugehen, was ich immer gern getan habe. Aber ich gehe vor allem mit einem lachenden Auge, denn viele Jahre war ich Teil der Entwicklung der Stadt Bernau. Jetzt dürfen die anderen."

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