24.11.2025

4. Ladies Night mit spannenden Gesprächen zu Gefahren im Internet

Pressemitteilung 438/2025 der Stadt Bernau bei Berlin

Anlässlich des Aktionstages gegen Gewalt an Frauen lud die Gleichstellungsbeauftragte Bernaus zum Themenabend ein

Die Gefahren im Internet sind vielfältig und nehmen immer mehr zu. Ob Cybermobbing, Lovescamming, Identitätsdiebstahl oder Cyber-Stalking – in Zeiten der zunehmenden Digitalisierung des alltäglichen Lebens werden auch die Gefahren aus dem Netz immer größer. Die 4. Ladies Night der Stadt Bernau bei Berlin befasste sich genau mit dem Thema, da junge Mädchen und Frauen immer häufiger von derartigen Gewaltdelikten betroffen sind und die Thematik für viele schwer zu fassen ist. Zur 4. Ladies Night kamen gut 80 Frauen, verfolgten drei thematische Kurzfilme und lauschten dem Podiumsgespräch, das von Podcasterin Sonja Koppitz moderiert wurde.

Die Einladung zur 4. Ladies Night hatte in bewährter Weise Bernaus Gleichstellungsbeauftragte Fanny Behr ausgesprochen. „Mit der Ladies Night wollen wir den Aktionstag gegen Gewalt an Frauen am 25. November in den Fokus rücken und uns mit einem konkreten Thema auseinandersetzen. In den vergangenen Monaten haben wir immer häufiger von Gewalt im Internet erfahren, und zwar generationsübergreifend. Deshalb haben wir die Ladies Night am 21. November unter dem Motto ,Herz trifft Betrug: Wenn digitale Nähe zur Gefahr wird' organisiert. Im Podium konnten wir zwei ausgesprochene Expertinnen begrüßen, die anschließend auch für die Fragen der Gäste Rede und Antwort standen", so die Gleichstellungsbeauftragte.

Die Jugendlichen verbringen heute viel zu viel Zeit in der digitalen Welt und ihre Kommunikation ist dabei viel enthemmter, beurteilt die Pädagogin Dr. Katja Kienbaum die Situation. Die Lehrerin der Bernauer Tobias-Seiler-Oberschule hat in ihrem Berufsalltag schon etliche Vorfälle im Zusammenhang mit Gewalt im Netz erlebt. Sie wünscht sich ein generelles Handyverbot an allen Schulen. „Ich weiß, mit diesem Wunsch stoße ich nicht überall auf offene Ohren. Aber die Kinder und Jugendlichen sollten lieber mit direkten Gesprächen die Pausen verbringen anstatt jeder für sich auf ihre Handys zu starren", so die Lehrerin. Eltern rät sie, immer wieder mit den Kindern über Medienkonsum zu reden und auch zu erfragen, in welchen digitalen Welten sie sich bewegen und ob es Probleme gibt. „Eltern müssen wie wir Lehrer an der Thematik dranbleiben, sich Kompetenzen aneignen. In der Schule versuchen wir die Medienkompetenz zu stärken, indem wir die Basics in speziellen Lernzeiten klassenübergreifend vermitteln." Ausschlaggebend für den gemeinsamen Weg der gesamten Schule waren etliche Vorfälle. „Vor allem Mädchen sind stärker mit pornografischen Inhalten konfrontiert. Vor solchen und andere Fällen wollen wir unsere Schülerinnen und Schüler schützen", formuliert die Lehrerin klar.

Im Netz ist die Kommunikation eine andere, denn man steht seinem Kommunikationspartner bzw. seiner Kommunikationspartnerin nicht gegenüber. In speziellen Trainings versuchen die Präventionsbeamten der Polizei im gesamten Land Brandenburg über die Gefahren aufzuklären und Hilfsangebote zu benennen. „Oft müssen wir feststellen, dass Hilfsstrategien nicht bekannt sind. Vor allem mit der Pandemie haben Gewaltvorfälle im Internet zugenommen", weiß Kriminologin Cindy Ehlert. Als Dozentin für Kriminologie an der Polizeihochschule des Landes ist sie viel unterwegs und appelliert vor allem, dass das Internet kein rechtsfreier Raum ist. „Jeder Fall muss gemeldet werden, damit diese neuen Straftaten nicht Dunkelziffern bleiben und in die Statistik gelangen", so die Dozentin. Diese neuen Formen von Gewalt können jede und jeden überall treffen. „Im ÖPNV kann es schon ausreichen, wenn Bluetooth oder Airdrop nicht ausgeschaltet sind und Fremde unerwünschte Bilder senden", so Cindy Ehlert.

Im Zuge der Ladies Night wurden drei verschiedene Kurzfilme für die verschiedenen Altersgruppen gezeigt. Der Film „Verklickt!" richtete sich an die jüngeren Mädchen und informierte über Passwortschutz und Chat-Aktivitäten. Die SWR-Dokumentation „Betrogene Liebe" beinhaltete das Thema Lovescamming, wobei die Täter unter falschem Profil eine emotionale Bindung zu ihrem Opfer aufbauen und es dann finanziell ausrauben. Der Kurzfilm „Nachricht von Ella" wies auf die Gefahr hin, was mit veröffentlichten Fotos im Internet passieren kann. „Die Filme dienten der thematischen Einordnung und sollten vor allem zeigen, wie facettenreich die Gefahren sind", so Bernaus Gleichstellungsbeauftragte Fanny Behr.

Auch die 4. Ladies Night war eine informative Veranstaltung nur für Frauen. „Uns ist der geschützte Raum für sensible Gespräche enorm wichtig", so die Gleichstellungsbeauftragte. Die Gäste des Abends befragten die Expertinnen nicht nur im Podium, sondern auch im Anschluss der Veranstaltung. Vor allem gab es Fragen zum Geräteschutz, zu Beratungsstellen oder zum Anzeigeverfahren. „Vor allem im Bereich Identitätsdiebstahl sind Anzeigen unerlässlich und sind eine Art Sicherheitsmechanismus für die Opfer. „Die Polizei ist in jedem noch so komplexen Fall Ansprechpartnerin. Wir helfen bei Fragen, bei Straftaten oder aber auch bei Fragen zur Techniksicherheit", so Kriminologin Cindy Ehlert.

Podcasterin Sonja Koppitz entließ die Ansprechpartnerin mit einer abschließenden Frage aus der Veranstaltung für Frauen: Was braucht es, um Mädchen und Frauen im Netz zu schützen? In erster Linie Medienbildung, also Wissen über die Gefahren und Risiken und Mut, darüber zu reden und anzuzeigen, waren sich die beiden Expertinnen aus Polizei und Schule einig.

Die 4. Ladies Night ist der Teil der städtischen Aktionen rund um den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November und wurde gefördert vom Ministerium für Gesundheit und Soziales des Landes Brandenburg.

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