07.09.2021
10. September: Christa Jeitner - Buchpremiere "Notizen - Prozesse - Werke"
Pressemitteilung der Stadt Bernau, 213/2021
Einblicke in 60 Jahre Tätigkeit als Grafikerin, Textilkünstlerin und Restauratorin
Das Kulturamt der Stadt lädt am Freitag, dem 10. September, in den Kunstraum Innenstadt zur Buchpremiere mit der Künstlerin Christa Jeitner ein. Ab 17 Uhr stellt sie an der Alten Goethestraße 3 ihren Band „Notizen – Prozesse – Werke“ vor, der einen umfassenden Einblick in 60 Jahre Tätigkeit als Grafikerin, Textilkünstlerin und Restauratorin gibt. Die 1935 in Berlin geborene Künstlerin ist nach wie vor im aktiven Schaffen. Sie lebt und arbeitet im nahegelegenen Blumberg.
Zeitlebens hat Christa Jeitner ihre künstlerische Arbeit mit persönlichen, protokollartigen Notizen begleitet. Das Buch „Notizen – Prozesse – Werke“ ist einerseits ein Spiegel ihres vielfältigen Schaffens und andererseits ein anschauliches Zeitzeugnis der vergangenen Jahrzehnte.
Biografie mit Brüchen
Die künstlerische Biografie beginnt mit einer Aufnahmeprüfung an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee am Tag des Volksaufstandes, am 17. Juni 1953. Christa Jeitner wird wegen ihrer Herkunft aus einem christlichen Elternhaus abgelehnt. Ein Werdegang mit Brüchen ist vorprogrammiert. Ein Jahr später erfolgt doch die Zulassung allerdings nur, um 1954 wieder exmatrikuliert zu werden. Ein begonnenes Studium an der Hochschule für Bildende Künste Berlin-Charlottenburg findet 1961 mit dem Mauerbau ein jähes Ende.
Mit 61 Jahren erhält sie 1996 ihr Diplom für freie Kunst/Malerei nach einer Verteidigung an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Da ist sie längst eine erfolgreiche, anerkannte Künstlerin und Restauratorin, kann auf eine rege nationale und internationale Ausstellungstätigkeit verweisen und ist mit ihrem Werk in namhaften öffentlichen Sammlungen über die Grenzen Deutschlands hinaus vertreten.
Künstlerischer Durchbruch
Ihr Leben setzt sich in dieser Bewegtheit fort – Beförderungen wie einschneidende Begrenzungen in der Ausstellungstätigkeit und in Publikationsveröffentlichungen, Einschränkungen durch strikt gehandhabte kulturpolitische Ausrichtungen nach 1965, spätere Lockerungen, 1987 der künstlerische Durchbruch mit einer Personalausstellung im Norwegischen Nationalmuseum Oslo, der Verlust an Motivation zur künstlerischen Arbeit nach der Wende, 2006 ein Neustart mit veränderten künstlerischen Zielen.
Heute zählt Christa Jeitner zu den erfolgreichsten ostdeutschen Künstler:innen – auf nationalem wie internationalem Parkett. Davon wird sie an diesem Abend erzählen und ausgewählte Texte aus „Notizen – Prozesse –Werke“ lesen.
Eintritt frei
Der Eintritt zur Buchpremiere ist frei.
Um Voranmeldung unter Tel. (03338) 365-311 oder per Mail kulturamt@bernau-bei-berlin.de wird gebeten.