23.09.2020
Start-up mit Herz für behinderte Menschen
„Wir sind Unternehmensgründer in Ihrem Bernau“, schrieben Stefanie Schimmel und Anja Pfeifer per Mail an die Stadtverwaltung und luden zu einem Vor-Ort-Besuch ein. Der Bernauer Wirtschaftsförderer Thomas Rebs traf sich daraufhin mit Stefanie und Patrick Schimmel. Zusammen mit Familie Pfeifer haben die beiden die „Wir für Sie GmbH“ gegründet. Deren Ziel ist es, Menschen mit Handicap ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Dazu haben sie sechs behindertengerechte Wohnungen mit 14 WG-Plätzen am Pankebogen gemietet.
„Wir stellen nicht nur die WG-Zimmer zur Verfügung, sondern haben mit Pflegefachkräften, Heilerziehungspflegern, Sozialpädagogen sowie einer Juristin für Sozialrecht ein ganzheitliches Konzept erstellt“, so das Ehepaar. Beide Familien haben selbst behinderte Kinder. Ihr Konzept beinhaltet, Menschen mit Handicap zusammenzubringen, gemeinsame Interessen im Alltag umzusetzen, zusammen zu kochen und zu essen, aber auch auf die Bedürfnisse eines jeden einzugehen und vor allem jeden zu stärken, zu fordern und zu fördern. Fachpersonal soll die Bewohner in jeglicher Lebenslage unterstützen. „Das alles ist uns eine Herzensangelegenheit“, so Stefanie Schimmel. Schon im Oktober können die ersten Bewohner einziehen. Wer mehr dazu wissen möchte, kann sich unter Telefon 0171-210 4117 oder per Mail unter info@wir-für-sie-24.de an das Start-up wenden.
Thomas Rebs jedenfalls ist nach dem Besuch am Pankebogen ganz angetan von dem Projekt. „In der Wohnanlage sollen Betreuung, Pflege und medizinische Versorgung an sieben Tagen in der Woche, vierundzwanzig Stunden am Tag gewährleistet werden. Sie befindet sich außerdem in einer schönen Umgebung und die Räume haben ein besonderes Flair“, so der Wirtschaftsförderer. Er vermittelte inzwischen auch den Kontakt zwischen dem Start-up und der Wirtschafts- und Tourismusentwicklungsgesellschaft für den Landkreis Barnim mbH (WITO), die Existenzgründer über Fördermöglichkeiten berät.
In Bernau ist die Wirtschaftsförderung eine Stabsstelle beim Bürgermeister und damit Chefsache. Beide Mitarbeiter arbeiten seit vielen Jahren auf dem Gebiet der Wirtschaftsförderung. Ihre Erfahrungen kamen auch während des Lockdowns im Frühjahr vielen Unternehmen zugute, die bei der Stadt um Hilfe nachsuchten. „Netzwerkarbeit mit der Agentur für Arbeit, den Kammern und den Wirtschaftsförderern bei Kreis und Land führte auch bei verzwickten Problemen zu Lösungen“, so Thomas Rebs.