06.10.2020
Kunstwerke für Bernau und Panketal
Drei Wochen lang konnten die Bernauer und ihre Gäste Bildhauern bei der Arbeit zusehen und dabei erleben, wie Kunstwerke entstehen. Ein Teil des Bernauer Stadtparks verwandelte sich vom 14. September bis 2. Oktober in eine Werkstatt unter freiem Himmel. „Für die Künstler waren das anstrengende Wochen und das, was entstanden ist, kann sich sehen lassen“, sagte Bernaus Bürgermeister André Stahl am Freitagnachmittag zum Abschluss des deutsch-polnischen Bildhauersymposiums „Terrain – Teren“. Gern sei Bernau Gastgeber gewesen. Mitveranstalter war die Gemeinde Panketal, deren Bürgermeister Maximilian Wonke den Künstlern ebenfalls zu ihren Werken gratulierte. Ein bisschen sei hier auch deutsch-polnische Freundschaft gelebt worden.
Das können die Bildhauer Marguerite Blume-Cárdenas, Rolf Biebl und Robert Schmidt Matt aus Berlin sowie Stanislaw Kilarecki aus Nysa, Norbert Sarnecki aus Pozńan und Dorota Tołłoczko-Femerling aus Szczecin nur bestätigen.
„Gemeinsam arbeiten ist immer wunderbar und wenn dann noch ausländische Künstler dabei sind, ist das eine Bereicherung“, so Marguerite Blume-Cárdenas. Die Trägerin des diesjährigen Brandenburger Kunstpreises im Bereich Plastik schuf die Sandsteinskulptur „Pan und Dryade“, ein Wegzeichen in der Form eines Januskopfes „als Symbol für die Zwiespältigkeit und des Anfangs und des Endes“.
Sprachbarrieren während des Symposiums konnten überbrückt werden, da Dorota Tołłoczko-Femerling neben Polnisch auch perfekt Deutsch spricht und gern vermittelte. Unter ihren Händen entstand eine Installation aus Stahl und Solarlicht mit dem Titel „aufsteigend“.
Ganz angetan waren die Künstler von der Aufgeschlossenheit und Freundlichkeit der Bernauer. „Die Leute interessierten sich für das, was wir hier machen und suchten das Gespräch mit uns“, so Robert Schmidt-Matt. In seinem Kunstwerk „Das Gemeinsame im Ganzen“ sind vier einzelne Teile im begrenzten Raum eines Sandsteinwürfels unlösbar miteinander verbunden.
Auch Stanislaw Kilarecki machte es Freude, am Bildhauersymposium teilzunehmen. „Das Wetter spielte mit, es waren tolle Kollegen und ich kam gut voran ¬¬– was will man mehr“, so der Künstler. Seine Sandsteinskulptur „Terra acropolis“ bezieht sich auf das Denken über die Erde als Mutter aller Schöpfung, aber mit dem Zivilisationskorsett, das die Menschen ihr angelegt haben. Der Künstler nahm bereits 2017 an der Werkstatt im Freien in Biesenthal teil. Seine Skulptur „Boot vor Himmelszelt von Ufer zu Ufer“, die in Lobetal aufgestellt wurde, schenkte er jetzt der Stadt Bernau für einen symbolischen Euro.
„Schattenwächter“ nennt Norbert Sarnecki die Skulptur, die unter seinen Händen aus Sandstein entstand. Sie stellt einen geduldig auf den Himmel starrenden Windhund dar.
Die Sandsteinskulptur „Der Erde zugewandt …“ ist das Werk von Rolf Biebl. „Der Mensch ist Teil der Natur – aber gleichzeitig handelt er oft zum Schaden der Natur. Die Skulptur thematisiert das Spektrum dieser Gedankengänge“, so der Künstler, der als Dozent an verschiedenen Kunsthochschulen arbeitet.
Kurator des Symposiums war Thomas Kumlehn. Zum Abschluss sagte er: „Dieses Fest ist ein Fest des Erreichten, aber auch des Abschieds. Den Nachhall des Symposiums bilden die Werke, die vorerst für zwei Jahre hier in Bernau und in Panketal verbleiben. Ein weiterer Grund, um Bernau und Panketal zu besuchen.“