16.11.2020
Bauhof macht Bernau winterfest
Mit Beginn des Herbstes fangen auch die Vorbereitungen für den Winter auf dem Bernauer Bauhof an. Zweimal täglich bekommen die Mitarbeiter des Bauhofs einen ausführlichen Wetterbericht zum Tag mit genauen Angaben zu z. B. Niederschlag, Luftdruck und Temperatur, damit sie je nach Wetterlage die Bereitschaft für die jeweilige Schicht ausrufen können. Die insgesamt 28 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten in zwei Schichten: von 4 bis 12.25 Uhr und von 13.15 bis 22 Uhr. Am Wochenende arbeitet jede Schicht an nur einem der beiden Wochenendtagen von 6 bis 20 Uhr.
Zurzeit stehen das Einsammeln des Laubs und die Beschneidung der Stamm- und Stockaustriebe der Bäume auf der Tagesordnung. Mit 12 vollen Paletten mit jeweils 1.250 vollen handelsüblichen Laubsäcken hat das Team vom Bauhof reichlich zu tun. Auch die Entleerung der 610 Regenabläufe (Gullys), die der Bauhof betreut, ist im Herbst und Winter eine wichtige Aufgabe. Befindet sich Laub in den Abläufen, so gefriert das Wasser und es kommt zu Verstopfungen des Ablaufsystems. Die restlichen 1.900 Regenabläufe der Stadt werden von der Firma Opitz bereinigt. Tilo Ritter vom Bauhof erklärt: „Wir sind froh, dass wir nicht für alle Regenabläufe zuständig sind. So wird uns viel zusätzliche Arbeit erspart und wir können noch andere Aufgaben erledigen.“ Dazu gehört zum Beispiel das tägliche Ausleeren der über 1.500 Papierkörbe in der Stadt.
„Jetzt Beginnt das Warten auf den Winter“, erklärt Tilo Ritter. Die Fahrzeuge zum Streuen von Sand und Kies werden jetzt für den Winter gerüstet und einsatzbereit gemacht. Die Aufsätze zum Schneeschieben und Streuen stehen bereit und können jederzeit an die Fahrzeuge montiert werden. Ist das Lager voll, so sind 250 Tonnen Streusand und 125 Tonnen Kies vorhanden. Mit dem grobkörnigeren Kies werden die Straßen gestreut, der Streusand kommt auf den Bushaltestellen und Fußwege zum Einsatz.
„Wir würden gerne auch mit Salz streuen, da so unsere Arbeit schneller erledigt wäre. Allerdings ist das Streuen mit Salz außer bei sehr extremen Schneemengen oder Glatteis untersagt. Wir mischen in diesem Fall Salz zu dem Streugut und verteilen es an den Kreuzungsbereichen“, so Ritter.
Sollte der Winter kommen, so sind mindestens ein großes Fahrzeug auf der Straße und vier Kleinfahrzeuge auf den Gehwegen unterwegs. Drei große, automatisch streuende Aufsätze für die großen Fahrzeuge sind vorhanden und können je nach Bedarf in der Wintersaison eingesetzt werden. Insgesamt stehen dem Bauhof 15 Fahrzeuge und mehrere Kleintraktoren zur Verfügung. Für die vier Kleintraktoren mit weniger Fassungsvermögen, die auf den Gehwegen streuen, werden Hänger mit Streugut an verschiedenen Standorten bereitgestellt, um das Nachladen der Fahrzeuge zu beschleunigen.
Es wird nicht wahllos, sondern nach einer genauen Prioritätenliste gestreut. Jede Schicht hat eine andere Strecke, die sie abfährt. Pro Einsatzfahrzeug sind immer zwei bis drei Mitarbeiter auf den Straßen unterwegs. Für die zwei Stadttouren mit insgesamt 47 Bushaltestellen, 27 Fußgängerüberwegen und 1.400m2 Gehweg benötigt das Team circa sechs Stunden. Hinzu kommen dann noch das Beladen der Fahrzeuge mit Streugut, das Streuen auf den 180 Kilometern Straße und die Wartung der Fahrzeuge nach dem Einsatz.
Einen ganz besonderen Einsatz leisten die Bauhofmitarbeiterinnen und Mitarbeiter immer am Neujahrstag: während alle anderen Bernauerinnen und Bernauer schlafen, ist das Bauhofteam bereits in den frühen Morgenstunden unterwegs, um die Feuerwerkskörper in den Straßen Bernaus einzusammeln und zu entsorgen. Im letzten Jahr waren es 10 volle Großtonnen.