09.05.2022
In 90 Tagen durch Bernau
Dezernentin Yvonne Dankert-Schmidt ist in Bernau angekommen
Der erste Montag des Jahres war ihr erster Arbeitstag. „Ja, der dritte Januar war mein erster Arbeitstag und es fühlt sich so an, als wäre ich schon so viel länger hier“, sagt die Dezernentin für Bildung, Jugend, Kultur, Soziales und Sport, Yvonne Dankert-Schmidt und blättert forsch durch ihren Kalender. In den ersten 90 Arbeitstagen hat sie sich einen umfassenden Überblick verschafft: von ihrem neuen Arbeitsort, von ihrem Team, von ihren Aufgabenbereichen.
Frau Dankert-Schmidt, Sie sind zum Jahresbeginn aus der Kreisverwaltung nach Bernau gewechselt und leiten hier das Dezernat für Bildung, Jugend, Kultur, Soziales und Sport. Sind Sie gut angekommen?
Unwahrscheinlich gut. Zum einen, weil ich eine richtig gute Übergabe von meiner Vorgängerin Marina Timmermann erhalten habe und zum anderen weil sie mir ein sehr geordnetes Dezernat und vor allem ein richtig tolles Team übergeben hat. Die ersten Tage habe ich natürlich genutzt, um alles kennenzulernen. Ich bin also erst einmal herumgereist. Ich war in allen Kitas, in den Jugendklubs, Treffs, Vereinen, in der Bibliothek. Ein Hort fehlt mir noch, aber ansonsten habe ich mir alles angeschaut, wo die Stadt mit im Boot ist. Da mein Dezernat allein schon mit den 13 Kitas und den mehr als 260 Erzieherinnen und Erziehern am größten ist, waren das viele Besuche, unzählige interessante Gespräche.
Und, wie ist Ihr Eindruck?
Insgesamt richtig gut! Die Stadt Bernau hat wirklich schöne Einrichtungen, vor allem die neuen Kitas. Die Kindergärtnerei oder die Pankewichtel zeigen ganz deutlich, dass hier mit einem kindgerechten Blick geplant und gebaut wurde. Bezogen auf die Horte möchte ich diesen Weg fortsetzen.
Im Bereich Kultur sind wir ebenso gut aufgestellt. Der kulturelle Jahresplan ist nicht nur voll, sondern hält Angebote für die unterschiedlichsten Interessen bereit. Und auch im Sportbereich sind wir gut ’unterwegs‘. In Bernau wurden die Plätze kontinuierlich ausgebaut.
Das heißt, Sie können erst einmal den eingeschlagenen Weg in Ruhe fortsetzen?
Im Grunde ja! Aber Veränderungen wird es hier und da natürlich geben. Im Bereich Integration mussten wir natürlich sofort reagieren. Hier liegt der Fokus derzeit bei der Versorgung ukrainischer Flüchtlinge. In den Einrichtungen haben wir Deutschkurse etabliert und aktuell planen wir einen Spielkreis, wo die Kinder betreut werden, während die Mütter einen Sprachkurs besuchen.
Eine Veränderung erwartet auch der Kitabereich. So wurde bisher der Elternwunsch nach einem individuellen Frühstück berücksichtigt. Sprich, die Kinder haben ihr Frühstück mitgebracht. Vermehrt sind in der Kitaverwaltung Anfragen von Eltern eingegangen, die Versorgung in Gänze zu übernehmen.
Was heißt das konkret für Familien mit Kitakindern?
Nach Überprüfung der Sachlage und nach Absprache mit der Kämmerei stellen wir zum 1. Januar 2023 auf die ganzheitliche Versorgung der Kitakinder entsprechend dem Brandenburgischen Kindertagesstättengesetz um. Das heißt, die Kinder erhalten dann in den Kitas Frühstück, Mittag und Vesper. Außerdem übernimmt die Verwaltung die Versorgung mit Windeln, Feuchttüchern, Cremes, Sonnencreme, Zahncreme usw. Die Eltern müssen ihren Kindern dann nur noch Wechselsachen mitgeben, mehr nicht. Diese Umstellung schlägt mit rund 360.000 Euro mehr im Haushalt zu Buche, was uns die Versorgung der Kinder natürlich wert ist. Dennoch werden wir die Elternbeiträge unter diesem Aspekt neu kalkulieren, wie gewohnt: sozialverträglich. Wir werden die Eltern rechtzeitig informieren.
Worauf freuen Sie sich denn nach den ersten 90 Tagen am meisten?
Auf mein erstes Hussitenfest als Teil dieser Verwaltung! Die Vorbereitungen zu unserem traditionellen Mittelalterstadtfest laufen auf Hochtouren. Wir hoffen sehr, dass wir in diesem Jahr an die Feste vor der Pandemie anknüpfen können. Deshalb hoffen wir auf ein großes Interesse und Engagement der Bernauerinnen und Bernauer, nicht nur zum Festumzug.
Außerdem freue ich mich auf die neuen Akzente des Bibliotheks-Teams. Mit der Wiedereröffnung am 19. März und den neuen Räumen bestehen ja nun ganz neue Möglichkeiten für Veranstaltungen.